Drei Debütantinnen mit drei wirklich starken Büchern: Kathrin Bach, Nora Schramm und Mascha Unterlehberg stellen ihre Werke vor. Ein Abend der Entdeckungen im Literaturhaus Frankfurt.
Christoph Schröder /
In regelmäßigen Abständen lädt das Literaturhaus Debütantinnen (Männer debütieren kaum noch mittlerweile) ein, ihre literarischen Premieren vorzustellen. Die Reihe „Erste Bücher“ ist in diesem Frühjahr besonders interessant, und unter den drei besonders interessanten Autorinnen interessiert uns wiederum, ohne die beiden anderen abwerten zu wollen, die 1988 in Wiesbaden geborene Kathrin Bach.
Versicherungsvertreterfamilien gibt es wirklich
Deren Roman „Lebensversicherung“ ist mit Sicherheit eines der im besten Sinne ungewöhnlichsten Debüts der vergangenen Jahre: an der Benutzeroberfläche zugänglich und sehr komisch, in seinem Stoff aber ausgesprochen tiefgründig. Ein Dorfroman, in dem die Ich-Erzählerin von ihrem Aufwachsen in einer Versicherungsvertreterfamilie (das gibt es!) erzählt und davon, gegen welche tiefen Ängste man sich nicht versichern kann.
Mit Mascha Unterlehberg („Wenn wir lächeln“) und der frisch gekürten Mara-Cassens-Preisträgerin Nora Schramm („Hohle Räume“) sitzen an diesem Abend zwei weitere bemerkenswerte Debütantinnen auf dem Literaturhaus-Podium. Ein Abend der echten Entdeckungen.
Info Kathrin Bach, Nora Schramm und Mascha Unterlehberg, Ffm: Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2, 13.5., 19.30 Uhr, Eintritt: 9 Euro
Christoph Schröder studierte in Mainz Germanistik, Komparatistik und Philosophie. Seine Interessensschwerpunkte liegen auf der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und dem Literaturbetrieb. Er ist Dozent für Literaturkritik an der Goethe-Universität Frankfurt.