Ein Jahr nach der Sprengung des AfE-Turms sind zwar die Trümmer weggeräumt, aber noch immer ist nicht klar, wer auf dem Gelände bauen wird. Am Montag findet ein bunter Abend für Turmnostalgiker statt.
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Der AfE-Turm ist Geschichte. Seit genau einem Jahr. Am 2. Februar 2014 wurde das ehemalige Hochhaus der Goethe-Universität gesprengt - es war das höchste Gebäude Europas, das je auf diese Weise niederlegt wurde. Mittlerweile sind die Trümmer beseitigt und die Fläche ist eine Brache. Die Eigentümerin, die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, verhandelt nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Auf dem Gelände sollen ein Büroturm und ein Wohnhochhaus entstehen.
Der AfE-Turm ist aber nicht vergessen. Noch immer spaltet er die Gemüter: die einen hassen ihn, die anderen lieben ihn. Für Nostalgiker veranstaltet eine Künstlergruppe am Montag, 2. Februar, im Café Sturm und Drang auf dem Campus Westend einen bunten Abend, bei dem das Hochhaus künstlerisch gewürdigt werden soll. Vladimir Alexeev zeigt einen Kunstfilm, in dem er den Turm kurz vor der Sprengung dokumentiert. Anschließend werden Turmanekdoten erzählt. Albert Schmude liest Sprüche vor, die an die Wände des Turms geschrieben worden sind - er selbst hat diese gesammelt und in Büchern publiziert.
Am gleichen Abend eröffnet auch die Ausstellung "Künstlerische Turm-Diversität", in der Kohlezeichnungen von Petra Boßhammer und Siebdrucke von Michael Bloeck zu sehen sein werden. Zum Schluss stellt Christian Engels sein Buch mit Fotos zum AfE-Turm vor.
"Der Turm war für viele ein Statement, ein Gebäude mit Leben", heißt es in der Ankündigung. "Die Wände wurden häufig selbst gestaltet und erzählten Geschichten. Daher soll der 2.2. ein vielseitiger, bunter Abend werden." >> Turm reloaded, Café Sturm und Drang, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Grüneburgplatz 1/Theodor-W.-Adorno-Platz 5, 2. Februar 2015, 18 Uhr.