Spendenaufruf für Postcards

Betörend/zerstörend

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„Ohne unsere Musik, diesen Rettungsanker, diesen Hoffnungsschimmer im Chaos, wären wir schon lange komplett verzweifelt.“ Das schreiben die Mitglieder der libanesischen Band Postcards, die unter den Folgen von Corona und der Explosion in Beirut leiden.

Detlef Kinsler /

Noch am 4. März traten die Postcards im Mousonturms auf, reisten an, obwohl Corona längst ein Thema war. Als „betörend und zerstörend zugleich“ wurde die Musik des Trios in Konzertkritiken hinterher bezeichnet. Sängerin Julia Sabra (Foto) löste diese harten Gegensätze in ihrem Sound auf, erzählte von den absurden Situationen, denen man sich in Beirut immer wieder ausgesetzt sieht. „Vor fünf Jahren explodierte eine Bombe ganz in unserer Nähe“, schildert Sabra die Panik, die prompt aufkam. Da ruft man gleich Familie und Freunde an, ob alle bei guter Gesundheit sind. „Aber wenig später gehst du wieder zu deinem normalen Leben über.“

Für sie ist dieses ständige Oszillieren zwischen Desillusionierung und Hoffnung schöpfen Alltag. Als Künstler in der Pandemie ohne jegliche Unterstützung durch den Staat, traf sie nun auch die Explosion Anfang August hart. Julia und Schlagzeuger Pascal haben kein Zuhause mehr, wohnten fünf Minuten vom Hafen entfernt, auch ihr Tonstudio hat – etwas weiter weg – etwas abbekommen. Ein Drama. Ihre deutsche Bookingagentur Capital Music will mit einem Crowdfunding helfen. Den Aufruf finden Sie hier.

Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.
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