Premiere in Frankfurt

Yvonne Mwale im Bett

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Seit einem Jahr lebt Yvonne Mwale am Main, hat hier ihre zweite CD aufgenommen. Am Samstag stellt die Neu-Frankfurterin ihr Album bei einem Konzert im Club Das Bett vor.

Detlef Kinsler /

An African in Frankfurt. Normalerweise starten afrikanische Musiker ihre Karrieren in Europa von Paris, Brüssel oder London aus. Yvonne Mwale kam vor gut einem Jahr an den Main. „Ich habe in Tansania einen Frankfurter kennen gelernt, mit ihm an meiner ersten Platte gearbeitet, eine Beziehung begonnen und dann geheiratet“, erzählt die 24-Jährige. Sie hat die Herausforderung angenommen, andere Menschen in einer anderen Kultur kennenzulernen, ein anderes Leben zu führen. „Die Leute hier sind frei und sie sind freundlich, ich mag es, hier zu sein und kann das zu meinem Zuhause machen.“ Ein zweites neben Sambia, denn das bleibt ihre Heimat. Dort wuchs sie auf, als Kind reicher Eltern. „Mein Vater war Provinzminister, wir hatten Bodyguards“, erzählt sie. Aber mit 12 verlor sie Mutter und Vater, „das Leben wurde schwierig für mich“, sie war obdachlos, musste auf der Straße überleben und sich und ihren Sohn, den sie mit 14 bekam, mit Jobs wie Putzen und Wäschewaschen durchbringen oder Lebensmittel aus dem Müll der Märkte aufsammeln. „All diese Erfahrungen machten mich nur stärker“, gibt es bei Mwale kein Lamento. Und sie verarbeitet ihr Leben in ihren Songs wie „Fight Like A Soldier“.

„Ich wollte immer Sängerin werden“ erinnert sie sich. Mwale hatte das Glück bei Jam Session in Lusaka einsteigen zu können, wurde Sängerin in einer Band, interpretierte im grünen Herzen Afrikas Abba-Songs. „Unser Job war es die Leute zu entertainen – mit Coversongs.“ Da alle Kinder dieser Welt Michael Jackson liebten, im sambischen Radio kongolesische Rumba und viel Reggae gespielt wurde, war Yvonne ein Crossover-Ansatz nicht fremd. Ganz im Gegenteil. Afrikanische Wurzeln mit R&B und Jazz, auch Reggae, Blues und Rock zu verbinden, empfand sie als „smart and useful“ und war und ist für sie der einzige Weg, einen eigenen, einzigartigen Stil zu kreieren. An ihrem zweiten, gerade im Art of June Studio aufgenommenen Album „Re-Collections“ trafen Gitarrist Jones Kabanga (ihr Tutor) und Perkussionist Mohamed Twaba Omar, ihr Band-Nukleus, auf Musiker aus dem Umfeld von Glashaus und Xavier Naidoo. Ihre Geschichten singt sie auf Englisch und in der Bantu-Sprache Nsenga („My mother’s tongue ...“), eine Hommage an das Heimatdorf im Osten Sambias.

FAZIT: Yvonne Mwale liebt Gesänge der Massai genauso wie aktuelle R&B-Sängerinnen.


Einlass: 20:00 | Beginn: 21:00 | AK: 15.00 EUR | VVK: 12.00 EUR


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