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Zwischen Drama und Komödie: „Dying for Sex“

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Lustig und zeitgleich sensibel erzählt diese Serie die letzten Jahre einer krebskranken New Yorkerin – basierend auf einer wahren Geschichte. Alle Folgen sind bereits online verfügbar.

Daniel Urban /

Wieder einmal sitzt Molly (Michelle Williams) mit ihrem Mann Steve (Jay Duplass) bei der Paartherapeutin, wieder geht es um all das, was ihrer Ehe seit einigen Jahren peu à peu den Garaus macht – nicht zuletzt das vollkommen erloschene sexuelle Begehren ihres Mannes. Unterbrochen wird die lästige Sitzung von einem Telefonanruf, der Mollys Leben mit einem Mal aus den Fugen geraten lässt. Ein Arzt teilt ihr in sachlichem Ton die desaströsen Befunde mit: Der Brustkrebs ist zurück, hat auf ihre Knochen und das Gehirn gestreut und befindet sich im Endstadium.

Was tun, wenn der eigene Tod zur unausweichlichen Gewissheit wird?

Was tun, wenn der eigene Tod keine abstrakte Bedrohung mehr darstellt, sondern zur unausweichlichen Gewissheit wird? Basierend auf dem gleichnamigen Podcast, den die Schauspielerin Nikki Boyer mit der echten Molly Kochan über deren Erlebnisse produzierte, erzählt die abgeschlossene Serie vom drastischen Lebenswandel, den die New Yorkerin nach ihrer Diagnose unternahm.

Unterstützt von ihrer besten Freundin Nikki (Jenny Slate) verlässt sie kurzerhand ihren Ehemann. Fortan stürzt sich die Krebskranke auf der Suche nach sexueller Erfüllung, die sie in ihrer Ehe jahrelang vermisste, in das Überangebot diverser Dating-Apps. Im Rahmen ihrer erotischen Abenteuer kehren bei Molly lange verdrängte Kindertraumata wieder zurück, derweil Nikki droht unter der psychischen Last, ihre beste Freundin in den Tod zu begleiten, zu zerbrechen.

Raffinierte Gratwanderung zwischen Drama und Komödie

Raffiniert gelingt der Serie die schwierige Gratwanderung zwischen Drama und Komödie. So kostet die Erzählung (ebenso wie deren Protagonistin) die mitunter überaus lustigen wie derben sexuellen Eskapaden ungewohnt humorvoll aus genuin weiblicher Perspektive aus. Die Konfrontation mit dem Unausweichlichen inszeniert „Dying for Sex“ dennoch sensibel und verständig und propagiert dabei unsentimental die Einzigartigkeit eines jeden Individuums.

Info
Disney+: Dying for Sex, Staffel 1, bereits verfügbar

Daniel Urban
Daniel Urban
Daniel Urban schreibt seit 2022 für das JOURNAL FRANKFURT mit dem Schwerpunkt TV und Streaming.
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