Zu viele Veranstaltungen und trotzdem nichts los? Ein leeres Zirkuszelt wird acht Tage lang symbolisch auf die paradoxe Kultursituation in Wiesbaden aufmerksam machen. Den Auftakt macht eine Diskussionsveranstaltung am Donnerstag.
laz /
„Da ist doch nichts los!“, heißt es oft, wenn man über Wiesbadens Kulturlandschaft spricht. Dabei gibt es in der Stadt bereits so viele Veranstaltungen, dass kein Platz mehr für andere ist. Außerdem gibt es immer wieder Beschwerden von Anwohnern, die sogar Gerichtsprozesse nach sich ziehen, wenn es neue Veranstaltungen gibt, was die Kulturszene nicht eben befruchtet. Auch der Cirque Bouffon, der in diesem Herbst seine Rückkehr in die Wiesbadener Innenstadt feiern wollte, bekam eine Absage von der Stadt, weil es bereits zu viele Veranstaltungen in dem Zeitraum gebe. Stattdessen gibt der Zirkus Vorstellungen in Mainz-Kastel.
Aus Protest steht das Zirkuszelt jetzt acht Tage lang im Wiesbadener Kulturpark – symbolisch, um auf die paradoxe Kultursituation aufmerksam zu machen. Anlässlich der Aktion gibt es am Donnerstagabend eine Diskussionsveranstaltung, die den Auftakt macht. Ab 19.30 Uhr wird über die Fragen „Welchen Raum geben wir Kultur? Wie tolerant sind wir? Und wie wichtig ist uns das Mitgestalten?“ diskutiert. Dazu wird sich Winnrich Tischel, Leiter des Wiesbadener Ordnungsamts, auf dem „heißen Stuhl“ den Fragen der Besucher stellen. Anschließend werden Dominik Hofmann (heimathafen), Beatrice Schenk (Schloss Freudenberg) und Gerhard Schulz (Schlachthof) über die aktuelle Situation diskutieren und nach Lösungsvorschlägen suchen. Veranstaltet wird die Diskussionsrunde von MySocialCity, Social Business City und sensor.
>> Diskussionsveranstaltung „Kulturlos in Wiesbaden – bitte kein Applaus“, Cirque Bouffon Zelt auf der Grünfläche im Kulturpark Wiesbaden, 10.9., 19.30 Uhr.