Fahrt von Luxor nach Assuan Wir fahren von Luxor nach Assuan, im Konvoi in die Dunkelheit hinein, vorbei an zahllosen Militärcheckpoints. Die Niltallandschaft, ein Grünstreifen inmitten der Wüste, entschädigt ein wenig. In den Wüstengebieten Oberägyptens bildet der Nil eine fünf bis 20 km breite Niederung, eine lebenswichtige Fluss-Oase, die landwirtschaftlich nutzbar ist. Leider können wir die Landschaft nicht überall genießen. Das ägyptische Niltal zählt zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, wobei die Siedlungsdichte von Norden nach Süden abnimmt. In den Siedlungsgebieten konzentriert sich zusätzlich zur Landwirtschaft die industrielle Produktion. Der Gestank der Müllverbrennungen und der Industrie verpestet die Luft und schnürt uns den Atem fast ab. Der Abschied von Luxor ist uns schwer gefallen - es war wirklich eine Oase für die Sinne. Kein Lärm, schöne Mosaiken und tolle große Zimmer im arabischen Stil. Eine Geräuschkulisse aus lautem Hupen und sonstigem Straßenlärm umgibt uns, als wir in Assuan ankommen. Mit etwa 220.000 Einwohnern ist Assuan die drittgrößte Stadt in Oberägypten.
Wir suchen eine Tankstelle am Bahnhof auf. Ich klettere wieder aufs Dach, um die fünf Dieselkanister zu füllen und zu verzurren. Nachdem jeder getankt und seine kleinen Besorgungen gemacht hat, geht es ins "Old Cataract Hotel", in dem Agatha Christie zu ihrem Roman „Tod auf dem Nil" inspiriert wurde. Wir verbringen hier unsere letzte Nacht in der Zivilisation, bevor wir morgen hoffentlich unsere Fähre mit dem angehängten Ponton für die Fahrzeuge über den Assuan-Stausee in den Sudan bekommen.
In Ausgabe 01/07 des Journal Frankfurt berichteten wir über die 26-jährige Damaris Haensel. Damals war die angehende Haupt- und Realschullehrerin noch mitten in den Vorbereitungen für ihre ungewöhnliche Reise, die sie im Geländewagen bis nach Tansania führt. Dort will sie für “Streetkids International