Lichter Filmfest

Filmtipps fürs Festivalwochenende

Favorisieren Teilen Teilen

In fünf Kinos präsentiert das 15. Lichter Filmfest eine umfangreiche Auswahl aktueller regionaler, deutscher und internationaler Premieren und Produktionen. Zu vielen Vorstellungen haben sich Filmschaffende angekündigt. Wir stellen eine kleine Auswahl an Highlights vor.

Gregor Ries /

Vom 10. bis 15. Mai zeigt die 15. Ausgabe des Lichter Filmfest in Frankfurt regionale wie internationale Filme – darunter auch viele Premieren. Gezeigt werden diese in insgesamt fünf Kinos. Hier eine Auswahl an Highlights aus dem diesjährigen Programm:

Beautiful Beings/Berdreymi
Sechs Jahre nach seinem eindrucksvollen Debüt „Herzstein“ meldet sich Guðmundur Arnar Guðmundsson mit einem weiteren dichten Blick in Islands Teenagerseele zurück. Dunkler als die queere Dreiecksgeschichte angelegt, wechselt der Regisseur hier von dem gemobbten Balli allmählich zu seinem Mitschüler Addi, der mit seinen gewaltbereiten Freunden den Außenseiter in seine Clique aufnimmt. Neben poetischen Momenten und surrealen Traumszenen schneidet das intensive Drama um Freundschaft und Zusammenhalt soziale Themen wie zerrüttete Famlien aus schwachen Müttern und rücksichtslosen Vätern an.
(Freitag, 13. Mai, Eldorado, 18 Uhr)

Wheel of Fortune & Fantasy/Gûzen to sôzô
Zu den erfolgreichsten japanischen Regisseuren gehört derzeit Ryûsuke Hamaguchi. Wie in seinem mit dem Auslandsoscar ausgezeichnten „Drive my Car“ besteht auch sein Episodenfilm „Glücksrad“, Gewinner des Silbernen Berlinale-Bären 2021, aus langen, oft überraschend verlaufenden Gesprächen. Die Kapitel enthüllen Sehnsüchte, Täuschungen und Enttäuschungen, richtige und falsche Entscheidungen, Verwundungen und Lügen im Leben der Protagonistinnen. Bei aller Leichtigkeit entfaltet sich allmählich die Tiefe bei der Selbsterkenntnis der porträtierten Frauen.
(Donnerstag, 12. Mai, Kino des DFF, 18 Uhr, ebenso bei Nippon Connection, 27. Mai, 11.30 Uhr, Mousonturm)

Flee/Flugt
Für drei Oscars nomiert war Jonas Peter Rassmussens animierter Dokumentarfilm. Angelegt als langes Interview schildert der Filmemacher auf verschiedenen Zeitebenen und mit kurzen Doku-Schnippseln die Flucht des inzwischen 36-jährigen Amin mit Familien aus Afghanistan über Moskau nach Dänemark. Ein intensiver, nachhaltiger Einblick in eine traumatische Biografie.
(Samstag, 14. Mai, Cantate Saal/Volksbühne, 20 Uhr)

Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht
Als Weltpremiere stellen die aus Frankfurt und Hanau stammenden Regisseurinnen Isabel Gathof, Sabine Lamby und Cornelia Partmann ihre durch Hessenfilm geförderte Dokumentaton vor. Mit Interviews von Zeitzeugen und Anklägern verfolgen sie die Prozesse zum Massenmord im KZ Stutthof als später Weg in Richtung Gerechtigkeit. Der Frankfurter Musiker und Komponist Matthias Vogt schrieb einen teils dunkel-elekronischen, teils jazzigen Score. Mit Ensemble und Trompeter Heiko Hubmann tritt er vor der Vorstellung auf.
(Donnerstag, 12. Mai, Cantate Saal/Volksbühne, 18 Uhr, Konzert 17.30 Uhr)

Adults in the Room
Für zwei Veranstaltungen besucht Konstantinos Costa-Gavras den Lichter Kongress „Zukunft deutscher Film“ als Ehrengast. Der Politexperte setzt sich in seinem bislang letzten Werk dialogreich mit der Finanzmisere seines Heimatlandes auseinander. Finanzminister Yanis Varoufakis führte in der EU Grabenkämpfe um Griechenlands soziale Lage, was Costa-Gavras mit einigen bissigen Seitenhieben kommentiert. Im Anschluß erfolgt ebenso ein Gespräch mit dem Altmeister wie am selben Tag um 16 Uhr im DFF-Kino bei der Vorführung seines Politthriller-Klassikers „Z“.
(Freitag, 13. Mai, Cantate Saal/Volksbühne, 19.30 Uhr)


Anzeige
Anzeige

Mehr Kultur-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige