Anfang Juni ging ein Aufruf wie ein Lauffeuer durch die Stadt. „Rettet das Bett mit 20 Euro!“ ließ Frank Diedrich vom Live-Musik-Club Das Bett „die Hosen runter“. Erfolgreich: das benötigte Geld für den „Schuldenschnitt“ kam zusammen.
Detlef Kinsler /
Als hätte er es schon vor Wochen geahnt reckt Giuseppe Porrello, Sänger und Gitarrist von Gastone, quasi die Hausband des Bett, auf dem Foto den Daumen hoch. Der Club in seiner Nachbarschaft schob noch Altlasten von 30.000 Euro vor sich her (u.a. GEMA-Ausstände), die abgebaut werden mussten, um unbeschwerter weiter arbeiten zu können. Die Reaktionen der Besucher und Bands, die den Club im Gallus mögen, war überwältigend. Schon nach einer Woche war ein Drittel der Summe auf dem Spendenkonto eingegangen und bis zum 31.7., 12 Uhr kamen 30364,86 Euro zusammen. Das kleine Team in der Kommunikationsfabrik in der Schmidtstraße ist überwältigt. Hopp oder top, die Frage ist beantwortet. Keine Closing Party am morgigen Samstag, sondern eine Weitermaching- und Jubelfeier.
Natürlich spielt Gastone und präsentiert „Pasta für die Ohren“, vorher stellt Siegfried Kärcher seinen Electronic Ambient Sound vor und bis in die Nacht legen die DJs Midge und Evangel auf. Als Dank an all die Unterstützer ist der Eintritt natürlich frei, um 20:30 Uhr geht es los. „Wir haben lange überlegt, was läuft an diesem Abend im Bett, in welche Musikrichtung soll es gehen? Wir wissen, dass unsere Gäste nicht einer bestimmten Gruppe zuzuordnen sind“, steht auf der Website. So hat man sich für eine „Quer-Bett-Mischung aus Rock, Pop, Indie, Wave, Elektro, Ska, Soul, Funk, Worldgrooves, viel- und wenig gehörtes entschieden, quasi szeneübergreifend und vor allen Dingen immer tanzbar.“
Im aktuellen JOURNAL FRANKFURT (Ausgabe 17/2013) erzählt Frank Diedrich, warum der Club in Schieflage geraten ist, wie viel Kraft ihm die gelungene Aktion gibt und mit wie viel Verantwortungsgefühl gegenüber Gästen und Musiker er jetzt die Zukunft Clubs sichern will. Für 1,80 am Kiosk, für 1,79 Euro im App Store