Inside Polizei: Rind- und andere Viecher

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undercover Menno, Leute, wie alt sind wir eigentlich? Da liest man in sehr erfrischenden Szenemagazin-Kommentaren Wörter, die seit – na sagen wir mal – mindestens 15 Jahren so was von out sind. Ich glaube, Bullen als männliche Kühe gibt's im Zeitalter von Mogel-Formfleisch sogar in Schlachthäusern nicht mehr (gibt’s überhaupt noch Schlachthäuser?). Wahr ist aber: Rindviecher im besten bayerischen Wortsinn gibt's überall. Das könnten Lehrer sein und Journalisten, das könnten Verkäuferinnen sein und Friseure…und natürlich könnten das auch Polizisten sein. Ist das eine Berufseigenschaft? Wohl kaum.



Ich kenn' da doch eine ganze Reihe junger Kommissare in Frankfurt. Die verbinden mit diesem Wort emotional kaum noch etwas. Warum auch? Seine große Zeit war die der möpselnden Strickpullover aus Schafswolle, der strähnigen Haare und der Schlafsäcke mit krabbelndem Eigenleben, die auf der Startbahn herumlagen (who the fuck is Startbahn?) – und weiterer komischer Worte wie „dufte“ oder „knorke“ oder….ach, Sie wissen schon was ich meine. Damit haben unsere jungen Kolleginnen und Kollegen nun gar nichts mehr zu schaffen. „Knüppel aus dem Sack“ war mal. Man schreibt heute bild-end: „…eine superfreundliche Polizei quatschte die Aktivisten von den Bäumen“. Richtig gelesen: quatschen, nicht hauen. Wir denken bei RETRO nicht an staubige Namen sondern an den Style der Unterhosen. Und das zu Recht, denn die Sprache ist das Eigentum der Jugend. Ach ja, Sie haben mich erwischt……"Menno" gibt’s heut auch nicht mehr.


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