Das Literaturfestival "Frankfurt liest ein Buch" drehte sich dieses Jahr um den Roman "Frankfurt verboten" von Dieter David Seuthes. Der Sprecher Lothar Ruske zieht Bilanz: Frankfurt las ein Buch.
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In den sieben Jahren, in denen das Lesefest „Frankfurt liest ein Buch“ sich einen festen Platz in der städtischen Kulturszene erobert hat, dürfte es kaum ein so vielfältiges Programm gegeben haben wie in diesem Jahr. Das hat mit dem Thema des Romans zu tun: Dieter David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“ ist die Geschichte der jungen Musikerin Elise, der von den Nationalsozialisten ihr Abschlusskonzert am Hoch’schen Konservatorium verwehrt wird und die schließlich vor der Verfolgung aus Europa flieht.
Dementsprechend originell und fantasievoll waren die musikalischen Anschlüsse, die an den Roman gefunden wurden: Solisten, Jazz- und Klezmer-Bands und Ensembles traten auf; eine Grammophon-Lesung brachte jüdische Künstler auf Schellackplatten im Museum zu Gehör. Ausschnitte aus Elises verbotenem Debütkonzert standen ebenso auf dem Programm wie Reminiszenzen an das Frankfurter Musikleben vor 1933. Studierende und Lehrende des Konservatoriums Dr. Hoch's waren in besonderem Maße in zahlreiche Events eingebunden.
Mehr als insgesamt 80 Veranstaltungen standen auf dem Programm; an rund 30 davon nahm Dieter David Seuthe persönlich teil. Auch das dürfte ein Rekord sein. Der Autor hatte sich eigens zwei Wochen Urlaub genommen. Auf der Veranstaltung einer Frankfurter Schulklasse mahnte Seuthe die Schüler zur Wachsamkeit und zum selbständigen Denken. Lothar Ruske, Organisator und Sprecher des Projekts, äußerte sich hochzufrieden über den Verlauf der Veranstaltungen und über den Zuspruch des Publikums und schätzt die Zahl der Besucher auf etwa 12000. Da hat der Urlaub für Dieter David Seuthe sich gelohnt.