Filmpremieren

Von Kasachstan zur Startbahn West

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Mit einer zweitägigen Veranstaltung des Frankfurter Filmkollektivs fällt der Startschuss für einen veranstaltungsreichen Kinomonat. Neben dem „Lichter“-Filmfest samt Gästen stellen zahlreiche Filmemacher ihre neusten Arbeiten zum Kinostart vor.

Gregor Ries /

Svetlana Svyatskaya, Mitglied des Frankfurter Filmkollektivs, plante schon länger eine kleine Filmreihe zum unabhängigen Kino in Kasachstan. Kurzfristig konnte sie die zweitätige Veranstaltung im Filmforum Höchst realisieren. Schwierig erwies sich dabei nicht nur die Kopienbeschaffung: Ebenso ließen sich die Vertreter der Underground-Welle im zentralasiatischen Staat angesichts des russischen Angriffs kaum zu Botschaften bewegen. Dafür wird Filmwissenschaftlerin Gulnara Abikeyeva per Video in die oft sozialkritisch konzipierten Werke über Kriminalität, Korruption und Machtmissbrauch einführen.

Die sechs Filme laufen am Freitag, 6. Mai, 18 und 20 Uhr, sowie am Samstag, 7. Mai, ab 12.30 Uhr. Der bekannteste Name darunter dürfte Adilkhan Yerzhanov sein, der mit einem an Aki Kaurismäki erinnerenden Stil aus langen Einstellungen, ruhigem Tempo und bösem, skurrilem Humor nicht nur beim goEast-Festival regelmäßig vertreten ist. Nach seinem Essayfilm „The Story of Kazakh Cinema“ (7. Mai, 16.30 Uhr) von 2015 befasst er sich in dem apokalytischen „The Plague at the Karatas Village“ (7. Mai, 18 Uhr) von 2016 erneut mit Bestechlichkeit und Ausgrenzung.

Im Filmforum Höchst zeigt ebenfalls der Frankfurter Enrico Corsano am Mittwoch, 11. Mai um 20.30 Uhr, sein kurzweiliges Porträt des Darmstädter Starcaterers und ProgRock-Schlagzeugers „Tommy B.“.

Angesichts des „Lichter“-Festivals geben sich bei zahlreiche Premieren und (Wieder-)Aufführungen die Gäste die Klinke in die Hand. Während der Pandemie in Offenbach gedreht wurde etwa der schwarzhumorige, sozialkritische Thriller „Ach Du Scheiße!“. Am Freitag, 13. Mai, stellen Regisseur Lukas Rinker, Hauptdarsteller Thomas Niehaus und das restliche Team das makabere Kammerspiel um 20 Uhr im Eldorado vor. Sinn für derbe Effekte sollte man schon mitbringen.

Neu restauriert wurde der Klassiker „Keine Startbahn West – Eine Region wehrt sich“ von 1982. Aus dem sechsköpfigen Kollektiv werden sich Ex-AG Dok-Vorsitzender Thomas Frickel, Kinoton-Experte Gunter Oehme, Komödienspezialist Rolf Silber und Wolfgang Schneider am Samstag, 14. Mai, um 17 Uhr im DFF-Kino an die Proteste gegen die Flughafenerweiterung erinnern.

Der damalige Konflikt richtete sich ebenfalls gegen die Umweltzerstörung. Für diese tritt auch Kinderstar Willi Weitzel ein, der in Frankfurt kein Unbekannter ist. Seinen zweiten Kinofilm „Willi und die Wunderkröte“ (Foto) als Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm präsentiert Globetrotter Willi erneut am Freitag, 13. Mai, um 14.45 Uhr im Cinestar Metropolis.

Aus den zahlreichen Vorstellungen im Cinema/Harmonie-Kino ragt besonders der mehrfach ausgezeichnete „Nico“ über eine deutsch-persische Krankenpflegerin auf Selbstverteidigungstrip heraus. Regisseurin Eline Gehring begleitet ihr Debüt am Sonntag, 15. Mai, um 18.30 Uhr in der Harmonie. Zu Leander Haußmanns neuster Starproduktion „Stasikomödie“ (Donnerstag, 19. Mai, 20 Uhr, Cinema) kündigte sich ebenfalls das Filmteam an. Dies stellt nur einen Auszug aus zahlreichen vielversprechenden Premieren dar. Weitere Infos gibt es hier.


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