Die coolste Chaotentruppe im Borgori-Wald

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Christina Weber /

SDC11906

Affengeschrei ertönt aus dem Bonobo-Gehege, während Zoodirektor Manfred Niekisch versucht, etwas über die neuen Mitglieder im Borgori-Wald zu erzählen. Kein Wunder, so einen Ansturm von Journalisten, die wie wild losknipsen, sind die Bononbos wohl nicht gewöhnt. Doch Niekisch bleibt cool: „Wir haben im Borgori-Wald nur Positives zu vermelden“, freut er sich. Denn gleich zwei neue Affenbabys erblickten hier vor kurzem das Licht der Welt. Ein Bonobo und ein Orang-Utan.

Nach der Trauer in letzter Zeit, ist das wohl Balsam für die Seele der Zoomitarbeiter. Erst Anfang August wurde ein neugeborenes Gorilla-Baby von Vater Viatu getötete. Kurz darauf starb auch Mutter Ruby. Anfang des Jahres verlor der Zoo ein Bonobo-Baby, das an einer Grippe erkrankte. „Wir werden die Besucher nicht mehr hinter die Kulissen lassen, die Affen stecken sich einfach viel zu leicht an“, so Niekisch.

Umso größer die Freude um Pandai, das frisch geborene Orang-Utan-Baby. Mutter Rosa scheint jedoch nicht ganz so glücklich. Behutsam schützt sie ihr Kleines vor den Augen der Journalisten. Ein Pfleger versucht die routinierte Mutter zu überlisten. Er lockt sie mit Futter aus ihrer Ecke. Doch die dreifache Mutter weiß wohl schon aus Erfahrung, wie sie ihren Nachwuchs trotzdem vor den neugierigen Blicken verbergen kann – geschickt klettert sie, den Journalisten den Rücken zugewandt, das Baby am Bauch haltend, zum Futtereimer. Pech gehabt, lediglich eine kleine Hand ist zu erkennen.

Wie menschlich Orang-Utans sind, zeigt eine kleine Anekdote vom Zoodirektor: „Pandais Tante Siri war anfangs ganz aufgeregt. Inzwischen ist sie eher eifersüchtig, weil sie nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommt. Ganz wie im richtigen Leben.“ Darüber hinaus seien die Affen auch sehr geschickt: „Die lassen sich alles mögliche einfallen, um zum Beispiel die Gummi-Isolierung an unseren Scheiben abzumontieren“, so Niekisch.

Etwas älter schon ist Bonobo-Mädchen Pangi. Gute zwei Monate zählt sie. Und Pangi darf auch schon mal alleine im Gras sitzen. „Das ist die coolste Chaotengruppe, die wir hier haben“, schwärmt Niekisch. Vater Ludwig scheint den Rummel sichtlich zu genießen. Souverän sitzt er auf einem Stein vor der Glasscheibe und beobachtet sein Publikum.

Die Bonobos seien sehr neugierige Tiere. Darum haben sie das neue Außengehege, das vergangenen Dienstag eingeweiht wurde, schon gut angenommen. „Wenn's was Neues gibt, schicken die einfach den Mann vor. Wenn er lebend zurückkehrt, ist alles in Ordnung“, so Niekisch.


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