Konsequenter ist keiner. Denn im Mousonturm hat man hygienegerecht den Saal gleich umgestaltet zu einem „Logen-für-alle“-Theater. Das Performance-Kollektiv God Squad hat es liebevoll Käse getauft. Jetzt hält auch die Musik wieder Einzug in den Saal.
Detlef Kinsler /
Das Künstlerhaus Mousonturm ist die sicher attraktivste Baustelle Frankfurts, in der wohl eine ganze Weile gewerkelt wird. Ein „Work in progress“, der schon jetzt als innovativer, extravaganter Veranstaltungsraum präsentiert werden kann in seiner sehr speziellen Optik, dank genauso spezieller Baustoffe. Kein Wunder also, wenn das Team seine Infomails mit „eure Lehm-Logen-Lovers“ unterschreibt. Genauso enthusiastisch heißt es in einer weiteren Aussendung: „Hurra, nun gibt es bei uns im Oktober doch noch Konzerte, sogar im neuen Theater-Bau.“
Am 21. Oktober ist der Klaviervirtuose Federico Albanese zu Gast, der in seinen cinematischen Kompositionen klassische Musik, Electronica und psychedelische Sounds verbindet. Das dürfte ganz wunderbar in diese „Landschaft“ passen. Schon einen Tag früher kommt Tara Nome Doyle ins Ostend. Die Berliner Sängerin, Komponistin und Pianistin kennt man vom Soundtrack des Films „Golden Twenties“.
Als es in der Printausgabe des JOURNAL FRANKFURT vor dem Lockdown noch CD-Kritiken gab, stand Folgendes zu Doyles Album „Alchemy“ im Blatt: Wenn die Eltern aus Irland und Norwegen kommen, ist es ein Leichtes, sich auf die Nebel der irischen Torfmoore und das Magische der norwegischen Fabelwälder zu beziehen. Aber dann braucht es doch das Talent, die Eindrücke dieser unterschiedlichen Landschaften und Kulturen und ihre Magie in Musik zu verwandeln. Erst Anfang 20 hat die Berlinerin im Umfeld von Kat Frankie, Max Rieger (Die Nerven) und mit David Specht (Isolation Berlin) als Produzenten neun äußerst poetische, meditative und intensive Songs eingespielt.
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.