Al Kaida um die Ecke

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Bei mir um die Ecke im Offenbacher Osten gibt es eine Bäckerei. Hier hole ich morgens meine Brötchen, die immer frisch aus dem Ofen kommen. Außerdem ist der Pflaumenkuchen zum Dahinschmelzen.
Heute morgen musste ich dann etwas in der Zeitung lesen, dass mir mein knuspriges Frühstücksbrötchen im Halse stecken ließ. Direkt neben meinen Lieblingsbäcker in der Bieberer Straße wohnte jahrelang ein mutmaßliches Al Kaida-Mitglied. Gerade mal 24 Jahre soll der Deutsch-Türke Adnan V. alt gewesen sein und hier mit seinen Eltern in dem unauffälligen, aber hübschen Mehrfamilienhaus mit den großen Fenstern gewohnt haben. Er studierte Chemie in Frankfurt (warum wohl diese Fachwahl..?) und war neben seinem Engagement bei dem weltweit gefürchteten Terrornetzwerk auch im Offenbacher Schützenverein aktiv.
Der junge Mann, dem ich hier vielleicht schon ein ums andere Mal über den Weg gelaufen bin, stand wohl schon länger unter Beobachtung des BKA. Als Chemie-Student war er Experte für Bomben und Sprengstoff. Er gilt als ein Urheber der berüchtigten Bombenbauanleitungen im Internet.
Bereits am Donnerstag wurde Adnan K. bei sich zu Hause verhaftet. Natürlich waren sofort Schaulustige und Pressevertreter vor Ort. Unscharfe Fotos durch die Fensterscheiben zeigen die Beamten beim Abführen des schmalen, jungen Mannes mit dem schwarzem Rauschebart
Der Terror hat also wieder ein neues Gesicht bekommen, er kommt näher. Das werden in Zukunft wieder vermehrt alle arabisch aussehenden, bärtigen Männer zu spüren bekommen, wenn sie in Bahnhöfen und an Flughäfen die misstrauischen Blicke der Mitreisenden über sich ergehen lassen müssen. Manchmal leider auch meine.

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