Bis Samstag kommt der katholische Reformdialog Synodaler Weg in Frankfurt zusammen, um über die Reformvorschläge zu diskutieren und abzustimmen. Thematisiert wird unter anderem auch die Stellung der Frau.
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Seit Donnerstag läuft die fünfte und letzte Synodalversammlung der deutschen Katholiken zur Erinnerung ihrer Kirche. Damit soll das seit 2019 laufende Reformprojekt Synodaler Weg vorerst abgeschlossen werden. Bis Samstag soll über die Reformvorschläge diskutiert und abgestimmt werden. Dabei geht es unter anderem etwa um den priesterlichen Segen für homosexuelle Paare oder auch ein Mitspracherecht der Gläubigen bei der Bischofswahl. Wenn nicht mindestens zwei Drittel der 67 deutschen Bischöfe zustimmen, kann jedoch kein Beschluss gefasst werden.
Angestrebt werden durch den Synodalen Weg Veränderungen in den vier Bereichen Stellung der Frau, Umgang mit Macht, Sexualmoral und Pflichtzölibat der Priester. Für ersteren Bereich hat sich am Donnerstagnachmittag die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland mit einer Demonstration vor dem Messegebäude stark gemacht: Zahlreiche Menschen versammelten sich vor dem Gebäude und riefen lautstark den Satz „Gleich und berechtigt“.
Gleiches Recht auf Plätze in der Kirche
„Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen in der Kirche jeden Platz einnehmen können“, sagt Brigitte Vielhaus, Mitglied von Synodaler Weg. Das betreffe insbesondere die Plätze im Altarraum, den Platz hinter dem Altar oder auch die Plätze am Ambo. „Wir Frauen wollen das Evangelium verkünden“, sagt Vielhaus. „Wir wollen uns den Platz nehmen, der uns aufgrund von Taufe und Firmung zusteht“, ergänzt sie. Symbolisch wird die Aktion mit pinken Sitzkissen begleitet, die den Ausruf „Gleich und berechtigt“ aufgedruckt haben.
Ausgelöst wurde der Synodale Weg durch zahlreiche Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Deutschlands. In der Kirche gebe es Strukturen, die Missbrauch begünstigen würden. Dazu gehören etwa der extrem hierarchische Aufbau, die Machtkonzentration in den Händen einiger weniger Männer, die Überhöhung der Priester als Mittler zwischen Gott und den Menschen, aber auch die Verteufelung von Homosexualität und die strukturelle Diskriminierung von Frauen.