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Foto: AdobeStock/nevodka.com
Foto: AdobeStock/nevodka.com

Jahresrückblick

Das war 2022

Ob auf dem Weg zum Wahllokal, flanierend auf dem gesperrten Mainkai oder im Siegestaumel nach dem Erfolg der Eintracht – für Frankfurts Bürgerinnen und Bürger endet mit 2022 ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Der Jahresrückblick der JOURNAL FRANKFURT-Redaktion.
Corona-Pandemie
Auch das Jahr 2022 begann, wie die beiden Jahre zuvor, mit Konferenzen rund um die Coronakrise und entsprechende Maßnahmen, die getroffen wurden. Die Omikron-Variante drohte, auch hierzulande die dominierende Virusform zu werden. Infolgedessen wurde über verschärfte Kontaktbeschränkungen aber auch eine Neuregelung der Quarantäne-Pflicht verhandelt. Letztere wurde zunächst von 14 auf zehn Tage reduziert, Kontaktpersonen und Infizierte konnten sich nach sieben Tagen freitesten. In der Gastronomie wurde noch im Januar bundesweit die 2G-plus-Regelung eingeführt; Frankfurt wurde parallel dazu mit einer Inzidenz über 1000 zum Corona-Hotspot. Aktuell liegt der Inzidenzwert in Hessen bei 220. Seit Ende November ist die Isolationspflicht für positiv auf das Corona-Virus getestete Personen aufgehoben. Seit Beginn der Pandemie wurden in Hessen insgesamt 2 843 692 Corona-Fälle gemeldet.

„NSU 2.0“-Prozess
Mitte Februar begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Verfasser der „NSU 2.0“-Drohschreiben. Betroffene meldeten sich vorab öffentlich zu Wort, um Kritik an den Behörden und der Einzeltätertheorie zu üben. Für sie stehe fest: Die Aufklärung ist mit der Festnahme des Angeklagten nicht beendet. Das Frankfurter Landgericht hat den aus Berlin stammenden Alexander M. dann Ende November zu knapp sechs Jahren Haft verurteilt. Die Nebenklage geht weiterhin nicht von einem Einzeltäter aus.

Krieg in der Ukraine
Am 24. Februar sind russische Truppen in die Ukraine einmarschiert, seitdem herrscht Krieg. Sowohl in Frankfurt als auch in Hessen rief dies zunehmend Solidaritätsbekundungen und Hilfsaktionen hervor; im März protestierten unter anderem mehrere tausend Menschen in Frankfurt, der ukrainische Präsident Selenskyj wurde auf den Römerberg zugeschaltet. Die ersten 15 Geflüchteten aus der Ukraine kamen am 1. März am Frankfurter Hauptbahnhof an, sie wurden zunächst unter anderem im Erstversorgungszentrum in der Festhalle, oder in hergerichteten Sporthallen untergebracht. Zwischenzeitlich waren über 10 000 Ukrainer in Frankfurt untergebracht – so viele Geflüchtete wie nie zuvor in der Geschichte der Stadt. Wie viele aktuell noch in Frankfurt leben, weitergereist sind oder in ihre Heimat zurückgekehrt sind ist nicht bekannt.

Fall Feldmann
Ende März hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage gegen den damaligen Oberbürgermeister Peter Feldmann erhoben. Am 23. Dezember, neun Monate später, wurde der SPD-Politiker zu einer Geldstrafe in Höhe von 120 Tagessätzen zu je 175 Euro verurteilt; darüber hinaus wird ein Wertersatz von knapp 6000 Euro fällig. Dazwischen: Wochen voller Pressekonferenzen, Auftritte in der Öffentlichkeit „nach Augenmaß“, eine Pokalklau-Aktion, Unschuldsbekundungen, Entschuldigungen via Facebook und Parteien, die sich öffentlich distanzierten und Feldmann zum Rücktritt aufforderten. Das Ganze mündete schließlich in einem Bürgerentscheid, der am 6. November stattfand und bei dem sich 41,9 Prozent der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger gegen Peter Feldmann entschieden – ihn somit abwählten. Die Neuwahl findet nun am 5. März statt.

Eintracht Frankfurt
Nach 42 Jahren hat es Eintracht Frankfurt wieder zum europäischen Erfolg geschafft und darf sich jetzt – nach einem starken Turnier – Europa-League-Sieger nennen. Nach dem Finale herrschte nicht nur in Sevilla, sondern auch in Frankfurt ein Ausnahmezustand, tausende Menschen feierten bis in die Morgenstunden; allein beim Public Viewing im Stadion waren über 50 000 Fans. Am Tag danach, bei der Pokalfeier der Mannschaft auf dem Römerberg, ging es weiter.




© StadtFrankfurt/Ben Kilb

Mainkai-Sperrung
Die Debatte, ob der Mainkai für den Autoverkehr gesperrt werden soll, beschäftigt die Frankfurter schon länger. Seit Ende Januar steht nun fest: Der ein Kilometer lange Abschnitt zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke soll in den kommenden vier Jahren sukzessiv für den motorisierteren Verkehr gesperrt werden. Um ein Verkehrschaos wie beim Pilotversuch 2020 zu vermeiden, wurde ein entsprechendes Umleitungskonzept erarbeitet und die Straße im Sommer acht Wochen lang erneut gesperrt. Erste Bilanzen – sowohl zum Verkehr als auch zum Kulturangebot auf der Strecke – lesen sich positiv; eine Wiederholung ist für den Sommer 2023 geplant.

Und sonst?
Am 7. April wurde die Hauptwache zum größten Club der Bundesrepublik: Rund 6000 Menschen feierten anlässlich der Eröffnung des MOMEM (Museum of Modern Electronic Music) zu Musik von DJ-Größe Sven Väth. In den folgenden Monaten wurde kräftig weitergefeiert, denn nach coronabedingter Pause konnten sämtliche Frankfurter Feste, wie das Berger Straßenfest oder das Museumsuferfest, veranstaltet werden. Frankfurt wählt erst im Frühjahr sein neues Stadtoberhaupt, der Zoo hat es bereits: Seit Februar steht mit Christina Geiger erstmals eine Frau an der Spitze des Zoos. Sie ist auf Miguel Casares gefolgt, der den Zoo nach drei Jahren Richtung Spanien verließ. Weniger gute Nachrichten gibt es aus Sachsenhausen, denn seit Ende September steht fest: Die Frankfurter Traditionsbrauerei Binding wird im Oktober 2023 schließen. Unklar ist jedoch noch, wie die Zukunft der rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussieht, die dort beschäftigt sind.
 
28. Dezember 2022, 12.30 Uhr
Sina Eichhorn
 
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. – Mehr von Sina Eichhorn >>
 
 
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