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Foto: Julie Kuhl © Detlef Kinsler
Foto: Julie Kuhl © Detlef Kinsler

Frankfurt-Bonames

Viel Musik und noch einiges mehr beim Nordpark-Festival

Am 9. und 10. September findet das „Nordpark-Festival“ bereits zum dritten Mal in Bonames statt. Mit viel Musik und einigem mehr. Das JOURNAL FRANKFURT sprach mit den Mitorganisatorinnen Conni Maly und Suse Michel.
JOURNAL FRANKFURT Wie wichtig war es euch, gerade im Nordpark ein solches Festival organisieren zu dürfen? Was für ein Signal wollt ihr damit senden? Was zeichnet den Ort aus?
Suse Michel: Eigentlich war mir zunächst nur das Gelände rund um den alten Flugplatz Bonames bekannt, bis Conni mir das Nordparkgelände rechts davon zeigte. Und seit wir dort dann das erste Nordparkfestival 2021 organisiert und durchgeführt hatten, ist dieses schöne Gelände in unseren Köpfen. Und trotzdem für viele immer noch neu, so von wegen „Hä, nie gehört – wo ist denn der Nordpark in Frankfurt?". Ja, man kennt den Ostpark, den Grüneburgpark, den Günthersburgpark – und jetzt muss man sich eben noch den Nordpark merken.

Conni Maly: Die Idee, Veranstaltungen am Stadtrand zu machen entstand in der Coronazeit, als sich die Lage unten in der Stadt extrem zugespitzt hatte (Polizei-Repression, Auseinandersetzungen unter Jugendlichen). Als Musikerinnen suchten wir damals außerdem auch Möglichkeiten für Konzerte im Freien, denn drinnen war ja vieles nicht erlaubt oder unsicher. In der Zeit haben wir dann die Kulturinitiative am Main gegründet, ein Netzwerk aus der (Sub)Kultur und Musikszene im Raum Frankfurt. Da war unter anderem eine unserer Forderungen die Bespielung des öffentlichen Raums mit Musik zu erlauben beziehungsweise von den Auflagen her möglich zu machen. Das betrifft nicht nur Stadt Innenlagen und den Leerstand von Gebäuden, sondern auch den Grüngürtel und die Vorstädte, in denen wir wohnen.

Nordpark-Festival: Viele Genehmigungen und Auflagen

Der Nordpark ist an der Nidda zwischen Bonames und Frankfurter Berg. Dort wohnen wir in dem Wohnprojekt Daheim am Berg (Prowokulta) und da ist auch unser Verein Playground ansässig. Hier in den nördlichen Stadtteilen gibt es viele Familien mit Kindern und viele Jugendliche und es gibt hier schöne Plätze im Grünen und Freiraum. Um das sinnvoll zu nutzen, muss aber unter anderem die Grüngürtel-Verordnung überarbeitet werden, so dass nicht nur Tieren und Pflanzen, sondern auch den Menschen es vor Ort gerecht wird und eine vielfältige Nutzung ermöglicht wird, was auch Kultur beinhaltet.

Denn auch der Nordpark liegt im Grüngürtel und wir mussten viele Genehmigungen von verschiedenen Ämtern einholen und zum Teil merkwürdige Auflagen erfüllen. Das gilt auch für das neue Nutzungskonzept für das Gelände am alten Flugplatz nebenan, das mit Towercafe und den großen Hallen seit Corona leer steht. Da sollte es endlich mal einen runden Tisch und vereinfachte Genehmigungsverfahren geben.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ging ja der erste Impuls von der eigens gegründeten Kulturinitiative am Main aus…
Conni: Die Kulturinitiative ist 2021 in der Corona Zeit entstanden, es ist im Prinzip ein Netzwerk an MusikerInnen, Kulturschaffenden Clubbetreiberinnen, Partymacherinnen, Subkultur und Clubkultur. Es geht hier um Austausch, gegenseitiger Support, Veranstaltungsinfos und auch Zusammenarbeit bei dem ein oder anderen Projekt oder Veranstaltungsideen. Ich habe darüber viele interessante und musik- und kulturaktive Menschen kennengelernt.

Aber es ist jetzt nicht eine feste Gruppe. Eher ein Netzwerk, was eher dem linken und subkulturellen Milieu zuzurechnen ist. Wir haben da auch ein Gruppen von Musikerinnen & DJ Frauen gegründet. Über das Kulturinitiative-Netzwerk kamen die Crew vom Elfer, der Musiker Wolf Schubert K, Till Stepping Künstler bei Prowokulta, Leila und ihre Bands, Sepp’l & Bernd (Virus Musik) und die Leute vom Wagenplatz Kalbach in den Nordpark.

Pizza, Eis und Kuchen beim Nordpark-Festival

Welche Kooperationspartner habt ihr euch für welche Aufgaben gesucht?
Conni: Playground e.V. macht Anträge, Genehmigungen, Koordination. Suse (slagoffice.frankfurt) und Leila machen das Booking, Kayhan (DJ Yesta) Hip Hop Booking & Party Soundsystem, Carsten, der auch am Hafen2 und im Bett als Tontechniker arbeitet, kümmert sich um die Musikbühne 1, der Wagenplatz in Kalbach und Leute von „Daheim am Berg" um die Infrastruktur und die Infostände.

Virus Musik macht KünstlerInnen-Betreuung und Werbung, Wolf Schubert die Moderation mit musikalischen Einlagen. Surprise Osman von Life Jackets/Ada Kantine macht Essen, Chris vom Wagenplatz Baumschule macht Pizza, Bine von den Slags kümmert sich um die Bar. Es gibt Eis, Kaffee und Kuchen vom Eiscafe am Gravensteinerplatz und so weiter. Wir haben Support vom Kulturamt und Jugend- und Sozialamt, was das ganze Fest überhaupt möglich macht. Vielen Dank daher auch nochmal an die Zuständigen dort.

Suse: Es war wie ein Schneeball und wurde immer größer

Das Festival findet zum dritten Mal statt. Nach der Premiere gab es im vergangenen Jahr eine leisere Folk-Variante, jetzt wird das bis dato größte Festival angekündigt?
Suse: Na ja, das war zunächst ein leise ausgesprochener Gedanke von Conni anlässlich einer Slags-Probe in ihrem Garten, so „Sollen wir ...?". Und ich habe so beiläufig „Na gut" gesagt und mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Und dann lief die Maschine los, es war eigentlich wie ein Schneeball und wurde einfach immer größer, quasi eine Lawine.

Weil wir einfach mit Leila Antary (Elda Elay und andere) noch eine Superwoman im Team hatten, die nochmal andere Connections in die jüngere Szene hat und tolle Acts an Land ziehen konnte. Das Booking und die Zusammenarbeit slagoffice.frankfurt und Leila liefen einfach super und unkompliziert. Dann noch mit der Unterstützung von Sepp´l Niemeyer (VirusMusik) fühlt sich alles trotz ordentlichen Workloads sehr machbar an.

Conni: Ja, es war ein Raunachtstraum (lacht) und ist jetzt echt ein ganz schön großes Projekt geworden, wir haben im Prinzip den Sommer durchgearbeitet und das Team wurde oder wird gerade auch immer größer. Ich hoffe, es kommen dann auch ein paar Leute vorbei, das Wetter sieht ja ganz gut aus.

Conni: Es wird auch Infostände geben zu alternativem Wohnen

Was darf das Publikum bei wie immer freiem Eintritt an Musik erwarten?
Suse: Tatsächlich ein Kessel Buntes – wenn das Wetter mitspielt (und gerade sieht es ziemlich gut aus ...), können sich die Menschen wirklich zwei Tage lang gut dort im Grünen aufhalten, und egal, wer gerade auf der Bühne steht, es wird gute Unterhaltung sein.

Über die Musik hinaus heißt es auch wieder Mitmachen, unter anderem bei Workshops und auch mit Angeboten für Familien mit Kindern?
Conni: Es gibt Mitmach-Angebote und Workshops wie Akrobatik, Frisbee, Kunst, Kreistanz, Pop Up Jonglage und Bewegungsspiele, Natur und Wildnisführungen im Nordpark, Sonntagmittag Frühschoppen und Yoga mit Misa, eine Clown-Piratenshow mit Duo Einfach Riesig um 14.30 Uhr und um 19 Uhr zum Festival Abschluss den Singing Circle mit Ivaya mit anschließender Jamsession. Leider fällt die Minigolf Bahn von Reißaus aus, dafür gibt es eine Einhorn-Hüpfburg und wir gucken nochmal was beim Spielmobil zu holen ist. Es wird auch Infostände geben zu alternativem Wohnen und Stände, wo es Selbstgemachtes gibt (Marmelade, Schmuck, Kräuter et cetera). Mehr Infos und alle Uhrzeiten findet man unter www.nordparkfestival-frankfurt.de.
 
5. September 2023, 11.44 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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