Als erstes deutsches Bundesland führt Hessen das neue Schulfach „Digitale Welt“ ein. Nach den Sommerferien soll an zwölf Schulen das neue Projekt erprobt werden. Das Fach verbindet Informatik, Ökonomie und Ökologie.
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Unter dem Namen „Digitale Welt“ startet ab dem kommenden Schuljahr an zwölf hessischen Schulen ein neues Unterrichtsfach. In zwei freiwilligen zusätzlichen Schulstunden pro Woche sollen die Schülerinnen und Schüler informatische Grundlagen aus den Bereichen Ökonomie und Ökologie kennenlernen, unter anderem Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen. Aber auch Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung sollen aufgegriffen werden. Rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe 5 nehmen an dem Pilotprojekt teil.
Das neue Schulfach soll besonders lebensnah sein und „weit über den bekannten Informatikunterricht hinaus“ gehen, erklärte Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Montag. So sollen die Schülerinnen und Schüler im Unterricht lernen, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen können. „Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen von Globalisierung, dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen sowie der Auswirkungen der Digitalisierung sind diese Kompetenzen erforderlich, damit junge Menschen gut gerüstet in die Arbeitswelt der Zukunft starten können“ so Lorz.
Nach Angaben des Kultusministers ist Hessen mit Einführung des Schulversuchs bundesweit Vorreiter. Das Land kooperiert dabei mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam; die Goethe-Universität begleitet das Projekt. Eine Evaluation findet parallel statt. Die Einführung des Schulfachs sei ein „wichtiger und richtiger Schritt und hoffentlich Vorbild auch für andere Bundesländer in Deutschland“, so Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts für Digital Engineering.
Unter den zwölf Schulen kommen mit dem Adorno-Gymnasium und der Carl-von-Weinberg-Schule zwei Bildungseinrichtungen aus Frankfurt. Außerdem nehmen die Solgrabenschule (Bad Nauheim), die Brüder-Grimm-Schule (Eschwege), die Philipp-Reis-Schule (Friedrichsdorf), die Heinrich-Böll-Schule (Fürth), die Prälat-Diehl-Schule (Groß-Gerau) die Hohe Landesschule (Hanau), die Freiherr-vom-Stein-Schule (Hünfelden-Dauborn), die Georg-August-Zinn-Schule (Kassel) sowie die Richtsbergschule (Marburg) und die Albert-Einstein-Schule (Schwalbach) teil.