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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Eintracht Frankfurt - Bayern München 0:0

Rekord geknackt

Mit einem torlosen Unentschieden trennten sich Eintracht Frankfurt und Bayern München im Eröffnungsspiel der Frauenfußball-Bundesliga-Saison 2022/23. Insgesamt 23 200 Fans sahen das 0:0 und machten es zu einem Rekordspiel.
Es war eine skurrile Szene: Schon am Südbahnhof enterten viele Pärchen in Lederhosen und Dirndl den Bus Richtung Flughafen, um am Stadion Osttor auszusteigen. Sollten die Fans der FC Bayern Frauen tatsächlich im vollen Ornat zum Spiel ins Waldstadion kommen und so für reichlich Folklore sorgen? Doch weit gefehlt: Die Menschen – die wenigsten davon wohl Bayern – waren auf dem Weg zum „Frankfurter Oktoberfest“ auf dem Gelände nebenan. Doch auch ohne sie war das Waldstadion mit 23 200 Besucherinnen und Besuchern fast zur Hälfte gut gefüllt. Eine phantastische Kulisse für das Eröffnungsspiel der Frauenfußball-Bundesliga-Saison 2022/23 gegen den Vizemeister Bayern München. Damit wurde der Liga-Rekord aus dem Jahr 2014 locker geknackt, als 12 464 Fans das Spiel des 1. FFC Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg sahen. „Ein Megaerlebnis“, wie Kapitänin Tanja Pawollek stellvertretend für ihr Team hinterher schwärmen sollte.

„Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie der Kulisse gerecht werden möchte, indem sie von der ersten Minute an Powerfußball gespielt hat“, ließ Cheftrainer Niko Arnautis nach dem Match wissen. Genau so war es tatsächlich. Hypermotiviert präsentierte sich sein Team, überraschend mit Sophia Kleinherne als offensive rechte Verteidigerin, die sich schnell als besonders wertvoll für das Aufbauspiel der SGE entpuppen und sogar öfter mal im gegnerischen Strafraum auftauchen sollte. Fast überfallartig versuchte die Eintracht die Bayern zu überraschen. Ins Tor trafen aber zunächst nur die Bayern. Zum Glück für die Eintracht wurde allerdings auf Abseits entschieden. Ein knappes Ding. Auf der anderen Seite klärte Torfrau Maria-Luisa Grohs gegen Géraldine Reuteler. Auch wenn einige Spielzüge wie einstudiert wirkten und der Ball mitunter gut durch die Frankfurter Reihen lief, entwickelten sich daraus wenig wirklich zwingende Torchancen, auch weil die letzte Präzision oft fehlte. Denn es war ein intensives, umkämpftes Spiel und beide Mannschaften ließen den Gegner nicht wirklich ins Spiel kommen.

Gerade erst zurück aus der Pause, prüfte Lina Magull Frankfurts neue Nummer eins Stina Johannes, die bravourös klärte. Besser hätte das auch die zum VfL Wolfsburg abgewanderte Nationaltorhüterin Merle Frohms nicht lösen können. Auch ihr Gegenüber Grohs konnte gegen Lara Prašnikar klären, wie später auch noch gegen Reuteler. Die Bayern überstanden diese Drangphase der Eintracht. In der Folge suchten beide Mannschaften, die Eintracht mit den eingewechselten Offensivkräften Anyomi und Martinez, weiterhin ihre Chance, das mitunter wilde Spiel für sich zu entscheiden „Über 90 Minuten waren wir die Mannschaft, die dem Sieg näher war“, war Arnautis’ Einschätzung nach den mehr als 90 Minuten. Allerdings hätte die Begegnung auch zugunsten der Münchnerinnen ausgehen können. Doch einmal mehr war es Stina Johannes, die Magulls Kopfballaufsetzer hielt und somit den Adlerträgerinnen einen Punkt sicherte. „Damit können wir leben“, so Arnautis.

Allen Beteiligten blieb ohnehin das „Megaerlebnis“ (Pawollek) des Rekordspiels. „Wir haben gezeigt, dass solch eine Kulisse umsetzbar ist. Natürlich würden wir uns freuen, wenn das häufiger gelänge. Das würde den Frauenfußball in Deutschland auf ein neues Level heben“, erklärte Kleinherne. „Ich bin der Überzeugung, dass es uns gelingen wird, irgendwann bis zu 30 000 Menschen zu einem Spiel unserer Frauen in den Deutsche Bank Park zu bekommen. Das hätten sie sich absolut verdient", wagt Präsident Peter Fischer einen Ausblick. Dabei wird es zunächst einmal um weitere Highlight-Spiele in größeren Arenen überall im Land gehen.

Das nächste Heimspiel gegen Werder Bremen am 2. Oktober ist erstmal fürs Stadion am Brentanobad angesetzt. Dort gib es immerhin 5 650 Plätze zu besetzen. Ein Wort noch zu den Fans in der großen Arena: „Die Kulisse hat uns beflügelt" gab Laura Freigang, die sich leider an der Schulter verletzte, zu Protokoll. Laut war es. Und lebendig. Mit Sprechchören und Gesängen wurden alle Aktionen des eigenen Teams begleitet. Nur ein Frage sei erlaubt: Warum musste es für fast jede Aktion der Gegnerinnen gellende Pfiffe geben?
 
19. September 2022, 13.15 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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