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DFL-Treffen in Frankfurt
Keine Mehrheit erreicht: kein Investor für die DFL
Der Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist gescheitert. So wurde die Zweidrittel-Mehrheit für die Aufnahme von Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern verfehlt.
Update: Bei der Versammlung der 36 Profivereine am Mittwoch wurde die Zweidrittel-Mehrheit für die Aufnahme von Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern verfehlt, berichtet Sky. So soll es nach Informationen von Sky bei der Stimmverteilung 20 Ja-Stimmen, elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gegeben haben. So konnten sich die skeptischen Klubs, wie etwa 1. FC Köln und FC St. Pauli durchsetzen.
Sollen Investoren in die deutschen Profiligen investieren dürfen? Dies entscheidet sich am Mittwoch auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der deutschen Fußball Liga (DFL). Konkret geht es um zwei Milliarden Euro, die als Einnahme im Raum stehen. Basis für einen Deal sind die Medienrechte, die an eine noch zu gründende Tochtergesellschaft ausgelagert werden sollen. 12,5 Prozent dieser Rechte sollen dann über einen Zeitraum von 20 Jahren an einen Kapitalgeber verkauft werden.
Geht es nach dem DFL-Management, sollen die Gelder wie folgt verteilt werden: 300 Millionen Euro sollen zur freien Verfügung an die 36 Erst- und Zweitliga-Vereine gehen. Die DFL erhält 750 Millionen Euro, um in die digitale Zukunft zu investieren und eine eigene Streamingplattform aufzubauen. Mit dem Rest der Einnahmen sollen die Vereine in ihre Infrastruktur investieren.
DFL will Investor ins Boot holen – Zweidrittel-Mehrheit benötigt
Um die Pläne umzusetzen, benötigt der Dachverband eine Zweidrittel-Mehrheit von 24 Stimmen. Jeder Klub aus der 1. Und 2. Liga hat eine Stimme. Doch das dem Plan zugestimmt wird, ist nicht sicher, denn einige Klubs haben bereits offen Widerstand angekündigt. Der FC St. Pauli etwa, dessen Präsident Göttlich im DFL-Präsidium sitzt, hat den Antrag gestellt, die Abstimmung zu verschieben, weil er noch zu wenig Informationen habe. Er könne daher nur mit „Nein“ stimmen. Auch der 1. FC Köln hat bereits ein „Nein“ angekündigt, wie Vizepräsident Eckhard Sauren in einem ausführlichen Interview mit der Sportschau ausführte.
Wie die Tagesschau berichtet, haben noch andere Klubs „in vertraulichen Gesprächen“ angekündigt, den von den meisten Fanszenen harsch kritisierten Plan abzulehnen oder zumindest noch keine endgültige Entscheidung getroffen zu haben. Sie befürchten die Einflussnahme eines Geldgebers und die weitere Zementierung der sportlichen Kräfteverhältnisse. Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche hingegen rechnet mit einer Zustimmung. Es wäre „ein wichtiges Zeichen, dass der Prozess weitergehen kann“, sagte Krösche.
Eintracht-Frankfurt-Sportchef Krösche für DFL-Pläne – Kritik: „Hinterzimmerentscheidung“
Die Fanszene hat ihre Kritik an den Plänen bereits offen formuliert. Sie fordert „tiefgreifende Reformen anzugehen, die den sportlichen Wettbewerb stärken und schützen“, stattdessen werde „die Zukunft des Fußballs für kurzfristige Einnahmen verkauft“. Es werde deutlich, „dass einige wenige Funktionäre im Hinterzimmer Entscheidungen treffen und Weichen stellen, die über Jahrzehnte hinaus uns alle als Fußballfans betreffen“.
Der Vorgang hätte „ohne die engagierte Arbeit der Fanszenen und einiger Journalisten und ohne öffentliche Diskussion stattgefunden“. Nach wie vor sei die DFL-Informationspolitik intransparent, die Entscheidungshoheit liege „bei einem kleinen Kreis von Personen“.
Das sind die Forderungen der Fanszenen Deutschlands:
Transparenter Umgang mit den Medienrechten und der MediaCo KGaA;
Offenlegung der Investoren und der Bedingungen der Zusammenarbeit;
Bestätigung sämtlicher Entscheidungen durch alle Stammvereine der 36 Mitgliedsvereine;
Schluss mit dem Vermarktungswahn – Nein zu Investoren in der DFL!“
Sollen Investoren in die deutschen Profiligen investieren dürfen? Dies entscheidet sich am Mittwoch auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der deutschen Fußball Liga (DFL). Konkret geht es um zwei Milliarden Euro, die als Einnahme im Raum stehen. Basis für einen Deal sind die Medienrechte, die an eine noch zu gründende Tochtergesellschaft ausgelagert werden sollen. 12,5 Prozent dieser Rechte sollen dann über einen Zeitraum von 20 Jahren an einen Kapitalgeber verkauft werden.
Geht es nach dem DFL-Management, sollen die Gelder wie folgt verteilt werden: 300 Millionen Euro sollen zur freien Verfügung an die 36 Erst- und Zweitliga-Vereine gehen. Die DFL erhält 750 Millionen Euro, um in die digitale Zukunft zu investieren und eine eigene Streamingplattform aufzubauen. Mit dem Rest der Einnahmen sollen die Vereine in ihre Infrastruktur investieren.
Um die Pläne umzusetzen, benötigt der Dachverband eine Zweidrittel-Mehrheit von 24 Stimmen. Jeder Klub aus der 1. Und 2. Liga hat eine Stimme. Doch das dem Plan zugestimmt wird, ist nicht sicher, denn einige Klubs haben bereits offen Widerstand angekündigt. Der FC St. Pauli etwa, dessen Präsident Göttlich im DFL-Präsidium sitzt, hat den Antrag gestellt, die Abstimmung zu verschieben, weil er noch zu wenig Informationen habe. Er könne daher nur mit „Nein“ stimmen. Auch der 1. FC Köln hat bereits ein „Nein“ angekündigt, wie Vizepräsident Eckhard Sauren in einem ausführlichen Interview mit der Sportschau ausführte.
Wie die Tagesschau berichtet, haben noch andere Klubs „in vertraulichen Gesprächen“ angekündigt, den von den meisten Fanszenen harsch kritisierten Plan abzulehnen oder zumindest noch keine endgültige Entscheidung getroffen zu haben. Sie befürchten die Einflussnahme eines Geldgebers und die weitere Zementierung der sportlichen Kräfteverhältnisse. Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche hingegen rechnet mit einer Zustimmung. Es wäre „ein wichtiges Zeichen, dass der Prozess weitergehen kann“, sagte Krösche.
Eintracht-Frankfurt-Sportchef Krösche für DFL-Pläne – Kritik: „Hinterzimmerentscheidung“
Die Fanszene hat ihre Kritik an den Plänen bereits offen formuliert. Sie fordert „tiefgreifende Reformen anzugehen, die den sportlichen Wettbewerb stärken und schützen“, stattdessen werde „die Zukunft des Fußballs für kurzfristige Einnahmen verkauft“. Es werde deutlich, „dass einige wenige Funktionäre im Hinterzimmer Entscheidungen treffen und Weichen stellen, die über Jahrzehnte hinaus uns alle als Fußballfans betreffen“.
Der Vorgang hätte „ohne die engagierte Arbeit der Fanszenen und einiger Journalisten und ohne öffentliche Diskussion stattgefunden“. Nach wie vor sei die DFL-Informationspolitik intransparent, die Entscheidungshoheit liege „bei einem kleinen Kreis von Personen“.
Das sind die Forderungen der Fanszenen Deutschlands:
Transparenter Umgang mit den Medienrechten und der MediaCo KGaA;
Offenlegung der Investoren und der Bedingungen der Zusammenarbeit;
Bestätigung sämtlicher Entscheidungen durch alle Stammvereine der 36 Mitgliedsvereine;
Schluss mit dem Vermarktungswahn – Nein zu Investoren in der DFL!“
24. Mai 2023, 15.40 Uhr
Katja Thorwarth

Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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