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Foto: Am kommenden Montag will die DFL erneut über einen Investoren-Deal abstimmen © Bernd Kammerer (Symbolbild)
Foto: Am kommenden Montag will die DFL erneut über einen Investoren-Deal abstimmen © Bernd Kammerer (Symbolbild)

DFL

Eintracht für Milliarden-Deal im Profifußball – jetzt ist der Weg frei

Eintracht Frankfurt gibt grünes Licht für den neuen Vorschlag eines Investoreneinstiegs bei der DFL. Jetzt ist der Weg für den Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga frei.
Update, 11. Dezember: Bei dem Treffen der 36 Profivereine in einem Frankfurter Flughafen-Hotel erzielte ein entsprechender Antrag mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, die im Mai dieses Jahres noch knapp verfehlt wurde. Zehn Vereine stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.

„Das ist ein gutes Zeichen, dass wir gemeinsam - DFL wie auch die Clubs - die Bundesliga und 2. Bundesliga weiterentwickeln wollen“, sagte Lenz. Das Abstimmungsergebnis sei „eine gute Grundlage für uns, jetzt handeln zu können“, ergänzte Lenz und versprach: „Wir werden verantwortungsvoll damit umgehen.“

Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs wird nunmehr konkrete Gespräche mit einem potenziellen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der DFL bekundet haben.

Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. „Der Prozess läuft bis Ende März kommenden Jahres und soll ein gutes Signal für die Vergabe der neuen Medienrechte im zweiten Halbjahr geben“, sagte Lenz.

Eintracht will neuen Investor-Deal – Kritiker fürchten um Wettbewerb

Zweiter Anlauf: Am kommenden Montag, den 11. Dezember stimmen die 36 Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga darüber ab, ob die Geschäftsführung der Deutschen Fußballliga (DFL) über eine strategische Vermarktungspartnerschaft mit einem Investor verhandeln kann. Eintracht Frankfurt wird dem neuen Vorschlag zustimmen.

Gegenüber dem kicker gab Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann an, dass die SGE einen größeren Deal bevorzugt hätte. Da aber alle 36 Vereine den Investitionsbedarf sehen und der vorgesehene kleinere Deal offensichtlich auf mehr Zustimmung treffe, werde dieser Vorstoß unterstützt.

Investoren-Deal im Mai erreichte keine Mehrheit bei DFL-Treffen

Im Mai dieses Jahres scheiterte ein auf zwei Milliarden angelegter Vertrag mit einem Private-Equity-Investor an der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit auf der damaligen DFL-Mitgliederversammlung. Damals waren Hellmann und Oliver Leki, Finanzvorstand des SC Freiburg, Interims-Geschäftsführer der DFL. Im Juli übernahmen dann die vormaligen DFL-Direktoren Marc Lenz und Steffen Merkel die Geschäftsführung und arbeiteten einen neuen Deal für die Liga aus.

Vorgesehen ist laut DFL, dass ein Investor für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro frisches Geld zahlt. Der Vertrag soll höchstens 20 Jahre laufen und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. Der Löwenanteil der Erlöse soll in die Weiterentwicklung des DFL-Ligamodells fließen, also in den Vertrieb von Rechten zur Übertragung von Spielen der 1. und 2. Liga an TV-Sender und Streaminganbieter. Der abgelehnte Vorschlag sah noch eine Investition in die Infrastruktur und Digitalisierung der Klubs vor.

1. FC Köln und SC Freiburg gegen neuen Vorschlag

Wie der kicker weiter schreibt, kritisieren Hellmanns einstiger Verbündeter Leki und der SC Freiburg den aktuellen Deal. Auch Eckhard Sauren, Vizepräsident des 1. FC Köln, erklärte Ende November, dass Köln beim DFL-Treffen mit „Nein“ stimmen werde. Beide Vereine sind der Meinung, dass die Investitionssumme von 600 Millionen Euro aus Bordmitteln oder über weitere Liga-Sponsoren einzuholen sei. Hellmann kontert im kicker: „Noch hat keiner schlüssig aufgezeigt, wie er den Investitionsbedarf aus dem bestehenden Geschäft stemmen will. Die sogenannte Binnenfinanzierung der Investitionen ist ein Mythos.“

Fan-Vertretung „Unsere Kurve“ befürchtet Verzerrung des Wettbewerbes

Die Fanszene blickt nach wie vor mit Sorge auf derzeitige Entwicklung. In zahlreichen Bundesliga- und Zweitligastadien hatten sich Fans zuletzt gegen die angestrebte Partnerschaft positioniert. Die Fan-Interessenvertretung „Unsere Kurve“ lehnt einen Einstieg eines Investors in die Liga ebenfalls ab. „Nach jetziger Rechnung stärkt das Modell das obere Drittel der DFL-Ligen, während zwei Drittel der Vereine nur minimale Verbesserungen erwarten dürfen“, sagte Jost Peter, 1. Vorsitzender des vereinsübergreifenden Zusammenschlusses, der Deutschen Presse-Agentur.

„In Verbindung mit der ohnehin schon ungerechten Verteilung der TV-Gelder entwickeln sich geringe Mehreinnahmen am Ende zu immer größerer Wettbewerbsverzerrung“, so Peter weiter. Das Argument eines verzerrten Wettbewerbes sieht Hellmann hingegen skeptisch. Gegenüber dem kicker äußert er, dass die ursprünglich geplanten zwei Milliarden Euro im Gegenteil den Wettbewerb gestärkt hätten.

Zu Beginn „hätten in den ersten beiden Jahren die Klubs sportlich mehr profitiert, die bereits in Infrastruktur und Digitalisierung investiert haben. Auf fünf bis sieben Jahre hätte sich dies aber mehr als ausgeglichen.“ Die kapitalschwächeren Klubs müssten beim neuen Deal nötige Investitionen in die Infrastruktur aus Mediengeldern bestreiten. Dieses Geld stünde dann nicht für den Sportetat und damit für den Kader zur Verfügung, was den Wettbewerb zwischen den Vereinen langfristig schwäche.
 
11. Dezember 2023, 20.00 Uhr
Till Geginat/dpa
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
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