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Räumung steht kurz bevor

Flüchtlinge bald wieder auf der Straße

16 Flüchtlinge werden wieder auf die Straße gesetzt: Der evangelische Verein für Wohnraumhilfe hatte sie vorübergehend aufgenommen. Doch jetzt müssen sie aus den Wohnungen raus, um Platz für andere Flüchtlinge zu machen.
16 afrikanische Flüchtlinge wohnen noch in einem Haus in der Rotteckstraße, das der evangelische Verein für Wohnraumhilfe betreut. Sie kommen in sechs Wohnungen unter. Jetzt sollen sie Platz machen für andere Flüchtlinge. Die kommen aus Syrien und wurden von der Stadt vermittelt. Die evangelische Kirche hatte den afrikanischen Flüchtlingen vergangenes Jahr die Räume zur Verfügung gestellt, nachdem sie aus der Gutleutkirche raus mussten.

Jetzt wurde ihnen mitgeteilt, das Haus in der Rotteckstraße bis Ende des Monats verlassen zu müssen. Ein genauer Termin wurde jedoch nicht genannt. Man müsse also jeden Moment mit einer Räumung durch die Polizei rechnen, so Lisa Bogerts. In den oberen Stockwerken habe man bereits mit der Renovierung begonnen. Bogerts ist vom Verein Project.Shelter. Der setzt sich für obdachlose Flüchtlinge ein, die kein Anrecht auf eine Unterkunft haben. Den betroffenen Flüchtlingen stehe man nah und sei mit ihnen vernetzt.

Der Verein hatte sich diesen Winter für ein selbstverwaltetes Zentrum eingesetzt. Im Dezember besetzten sie ein leerstehendes Haus der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding in Bornheim. Das Haus wurde jedoch schon nach wenigen Stunden von der Polizei geräumt. Im Februar übten die Mitglieder des Projekts weiter Druck aus und besetzten ein Haus in Sachsenhausen. Auch das wurde sofort von der Polizei unterbunden.

Die Flüchtlinge im Haus berichten, es sei ihnen eine Entschädigung vom evangelischen Verein angeboten worden, wenn sie die Wohnungen verlassen würden. Acht von ihnen hätten das Angebot angenommen und seien bereits ausgezogen. "Doch was bringt uns Geld, wenn wir kein Dach über dem Kopf haben", sagt der Flüchtling Ismaila Kwamena. "Wir wollen hier arbeiten". Um jedoch an Arbeit zu kommen, müsse man eine Meldeadresse haben. Ohne regelmäßiges Einkommen kommt man jedoch an keinen Wohnsitz - ein Teufelskreis. Kwamena hat zuerst versucht in Italien Arbeit zu finden. Er verbrachte dort zwei Monate und lebte auf der Straße. Die Lage in Italien sei aber aussichtslos. "Keine Arbeit, kein Zuhause, kein Geld. Wo sollen wir denn sonst hin?", so Kwamena.

"Dass nun sogenannte "Lampedusa-Flüchtlinge" die Rotteckstraße verlassen müssen, damit "anerkannte Flüchtlinge" einziehen können, ist absurd und zeigt, dass verschiedene Gruppen von Schutzsuchenden gegeneinander ausgespielt werden", so Bogerts. Von Seiten des evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe ist niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. „Wir hätten die Kapazitäten, die Wohnungen – vielleicht sogar gegen Miete – zu einem Unterkunfts- und Begegnungsort machen können.“
 
17. März 2016, 16.47 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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