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Junge Union will mehr Qualität

Kommt ein Casting für Zeilmusiker?

In New York gibt es Castings für Straßenmusiker in U-Bahnstationen, auch in München müssen Musikanten eine Lizenz vorweisen. Ähnliches fordert die Junge Union nun auch für Musiker auf der Zeil in Frankfurt.
Um manche Straßenmusiker versammeln sich die Passanten auf der Zeil. Die Zuhörer schätzen so manches Talent und nehmen sich Zeit, einfach zu lauschen. Andere Künstler begeistern weniger durch Können, sie fallen eher durch Misstöne auf. Und wenn man an einigen Tagen von der Hauptwache bis zur Konsti läuft, hat man eine krude musikalische Weltreise hinter sich – nicht alles davon ist schön. Die Junge Union will sich nun für mehr Qualität bei Straßenmusikern einsetzen und nimmt sich das Münchener Modell als Vorbild.

In der bayerischen Hauptstadt dürfen nur solche Straßenmusiker auf öffentlichen Plätzen ihrem Gewerbe nachgehen, die eine Lizenz nachweisen können, die es nur gibt, wenn sie zuvor Vertretern der Stadt vorgespielt haben, die die Lizenz vergeben. Nur wer singen und sein Instrument spielen kann, soll auf die Öffentlichkeit losgelassen werden dürfen.

„Es gibt Tage da stehen etliche Musikgruppen in kurzen Abständen nebeneinander auf der Zeil und man hört nicht einmal ansatzweise heraus, wer gerade was spielt, das ist für uns keine Musikkultur“, so der Kreisvorsitzende Martin-Benedikt Schäfer. Er macht sich auch Sorgen um die Mitarbeiter in den an der zeil liegenden Kaufhäusern und Geschäften. „Wenn man den ganzen Tag von allen Seiten beschallt wird, wird die Arbeit schnell zum Stress, das merken auch die Kunden und deren Einkaufserlebnis wird dann zu einem Spießroutenlauf zwischen folkloristischen Musikern und gestressten Verkäufern. So ist die Zeil kein Aushängeschild für Frankfurt“, kritisiert Schäfer. 

Die Junge Union wolle aber keinesfalls Straßenmusik verbieten oder sie im großen Stile einschränken, Ziel sei es lediglich keine Reizüberflutung in Sachen Musik zu erhalten und womöglich auch jungen Nachwuchskünstlern die Chance zu geben an guten Plätzen auf der Zeil und den anliegenden Plätzen zu spielen. „Junge Musiker, die gerne ihr Können auf der Zeil zeigen würden, kommen meist gar nicht dazu, da die besten Plätze schnell vergeben sind und ihre Musik von vielen anderen übertönt wird. Wir wollen, dass die Straßenmusik auch eine Gelegenheit ist sein Talent zu zeigen“, führt der Kreisvorsitzende der JU Frankfurt weiter aus. Ein wenig klingt all das nach Castingfernsehsendungen à la „Frankfurt sucht den Superstraßenstar“. Wer keine Lizenz hat kommt nicht in den Recall und schon gar nicht auf die Zeil.

Die Junge Union fordert weiter, Vertreter des Ordnungsamts sollten hierbei mindestens wöchentlich einer zu bestimmenden Zahl an Musikern die Lizenz erteilen, dass diese auf der Zeil oder den vielen Plätzen rundum die Einkaufsmeile spielen dürfen. Die Lizenz müsse dabei dann auch regelmäßig kontrolliert werden, um „Wildspielern“ Einhalt zu gebieten. „Wir sind uns sehr sicher, dass es in Frankfurt eine große Zahl an hervorragenden Musikern gibt, die sich an diesem Modell gerne beteiligen würden. Eine Vorauswahl würde die Musikvielfalt auf den öffentlichen Plätzen fördern und dämmt die reizüberflutende Vielzahl an Musikern gleichzeitig ein. Dabei hat jeder die gleiche Chance und das gleiche Recht eine Lizenz zu bekommen“, so Martin-Benedikt Schäfer. Schäfer würde sich dafür sogar selbst als Vorabtester der Musik anbieten. „Gerne helfen wir dem Ordnungsamt dabei die Musiker auszuwählen und bieten uns als Testhörer an.“ Ob der Vorstoß der Jungen Union umgesetzt wird, ist mehr als fraglich. Schon allein aus personellen Gründen.
 
26. Juni 2014, 17.02 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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