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Gastbeitrag von CDU-Politiker
Bürgermeister Uwe Becker beklagt wachsenden Antisemitismus
"Der Antisemitismus von heute trägt nur selten die altbekannten Springerstiefel, sondern er marschiert in den Köpfen von Menschen weitaus subtiler und ist damit jedoch erschreckend erfolgreich", schreibt Becker in seinem Gastbeitrag.
In den zurückliegenden Jahrzehnten ist im Rahmen der Globalisierung und der Digitalisierung die Welt kleiner geworden und unsere Gesellschaft in Europa und Deutschland vielfältiger und bunter. Letzteres trifft leider auch auf den Antisemitismus zu, der auch über 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz nicht etwa in einer offeneren Gesellschaft Opfer dieser Buntheit und Vielfalt geworden ist, sondern im Gegenteil sich aus den Hinterzimmern radikaler Gruppen längst wieder in die Mitte der Gesellschaft traut und heute auf Straßen und Plätzen Europas stärker wahrzunehmen ist, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Dabei trägt der Antisemitismus von heute nur in eher seltenen Fällen die altbekannten Springerstiefel, sondern er marschiert in den Köpfen von Menschen weitaus subtiler und ist damit jedoch erschreckend erfolgreich. Die Buntheit und Vielfalt des Antisemitismus X.0 reicht heute vom rechtsradikalen Mob bis hinein in die Anti-Israelische Linke und somit spannt sich auch schon der Bogen vom ‚klassischen‘ Judenhass bis zum intellektuell verpackten Antizionismus, der den Umweg über die sogenannte ‚Israelkritik‘ wählt und dennoch beim Antisemitismus ankommt. Dabei spielen dann Bewegungen wie die antisemitische Boykottkampagne BDS und andere israelfeindliche Bannerträger noch jenen Gruppierungen von Hamas bis Hisbollah in die Hände, für die als Ziel die Auslöschung Israels steht.
Es ist an der Zeit, dem wachsenden Antisemitismus in Europa entschiedener entgegenzutreten, als dies bisher der Fall ist. Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich nicht nur der Staat konsequenter annehmen muss, sondern jede und jeder einzelne ist gefordert. Judenfeindlichkeit auf Schulhöfen ist keine natürliche oder zu bagatellisierende Erscheinung pubertierender Jugendlicher, sondern sollte ein Alarmsignal für eine an diesem Punkt wenig wachsame Gesellschaft sein. Wo der Begriff ‚Jude‘ als Schimpfwort gebraucht wird, muss darauf reagiert werden. In Schulen ist dann auch die Schulgemeinschaft gefordert. Gleichzeitig stellt jener Antisemitismus eine besondere Herausforderung dar, der sich aus Kulturkreisen des Nahen und Mittleren Ostens speist, wo schon heranwachsende Kinder mit dem Feindbild des bösen Juden, der in der Regel auch gleichzeitig Israeli ist, aufwachsen.
Dieser in vielfältiger Form nach Europa importierte Antisemitismus verlangt besondere Anstrengungen, weil Fragen des Entstehens des Holocaust und der Verantwortung daraus für viele der betroffenen Migranten noch weiter von der persönlichen Biografie entfernt sind, als dies bei Generationen ohne Migrationshintergrund in unserem Land ohnehin schon der Fall ist. Dass jeder, der Teil unserer Gesellschaft ist, auch Teil einer gemeinsamen Geschichte ist und daraus eine Verantwortung für die gemeinsame Zukunft ohne Antisemitismus besitzt, wird noch nicht ausreichend als wichtige Integrationsaufgabe erkannt.
Wenn der Antisemitismus nicht in Springerstiefeln daherkommt, erkennen ihn viele nicht, wer genauer hinschaut, kann ihn jedoch erkennen und ist aufgefordert, zu handeln. Dies trifft auf den Staat genauso zu, wie auf Vereine, Verbände, Kirchen, Gewerkschaften und jede und jeden einzelnen, die oder der mit Antisemitismus konfrontiert wird. Der Ausdruck ‚Nie wieder‘ ist keine passive Worthülse, sondern Auftrag zum Handeln einer wehrhaften Demokratie, in der Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben oder finden dürfen.
Dabei trägt der Antisemitismus von heute nur in eher seltenen Fällen die altbekannten Springerstiefel, sondern er marschiert in den Köpfen von Menschen weitaus subtiler und ist damit jedoch erschreckend erfolgreich. Die Buntheit und Vielfalt des Antisemitismus X.0 reicht heute vom rechtsradikalen Mob bis hinein in die Anti-Israelische Linke und somit spannt sich auch schon der Bogen vom ‚klassischen‘ Judenhass bis zum intellektuell verpackten Antizionismus, der den Umweg über die sogenannte ‚Israelkritik‘ wählt und dennoch beim Antisemitismus ankommt. Dabei spielen dann Bewegungen wie die antisemitische Boykottkampagne BDS und andere israelfeindliche Bannerträger noch jenen Gruppierungen von Hamas bis Hisbollah in die Hände, für die als Ziel die Auslöschung Israels steht.
Es ist an der Zeit, dem wachsenden Antisemitismus in Europa entschiedener entgegenzutreten, als dies bisher der Fall ist. Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich nicht nur der Staat konsequenter annehmen muss, sondern jede und jeder einzelne ist gefordert. Judenfeindlichkeit auf Schulhöfen ist keine natürliche oder zu bagatellisierende Erscheinung pubertierender Jugendlicher, sondern sollte ein Alarmsignal für eine an diesem Punkt wenig wachsame Gesellschaft sein. Wo der Begriff ‚Jude‘ als Schimpfwort gebraucht wird, muss darauf reagiert werden. In Schulen ist dann auch die Schulgemeinschaft gefordert. Gleichzeitig stellt jener Antisemitismus eine besondere Herausforderung dar, der sich aus Kulturkreisen des Nahen und Mittleren Ostens speist, wo schon heranwachsende Kinder mit dem Feindbild des bösen Juden, der in der Regel auch gleichzeitig Israeli ist, aufwachsen.
Dieser in vielfältiger Form nach Europa importierte Antisemitismus verlangt besondere Anstrengungen, weil Fragen des Entstehens des Holocaust und der Verantwortung daraus für viele der betroffenen Migranten noch weiter von der persönlichen Biografie entfernt sind, als dies bei Generationen ohne Migrationshintergrund in unserem Land ohnehin schon der Fall ist. Dass jeder, der Teil unserer Gesellschaft ist, auch Teil einer gemeinsamen Geschichte ist und daraus eine Verantwortung für die gemeinsame Zukunft ohne Antisemitismus besitzt, wird noch nicht ausreichend als wichtige Integrationsaufgabe erkannt.
Wenn der Antisemitismus nicht in Springerstiefeln daherkommt, erkennen ihn viele nicht, wer genauer hinschaut, kann ihn jedoch erkennen und ist aufgefordert, zu handeln. Dies trifft auf den Staat genauso zu, wie auf Vereine, Verbände, Kirchen, Gewerkschaften und jede und jeden einzelnen, die oder der mit Antisemitismus konfrontiert wird. Der Ausdruck ‚Nie wieder‘ ist keine passive Worthülse, sondern Auftrag zum Handeln einer wehrhaften Demokratie, in der Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben oder finden dürfen.
2. August 2017, 11.12 Uhr
Uwe Becker
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