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Friedberger Anlage
Hochbunker beschmiert: „Neue Art des grassierenden Judenhasses“
Unbekannte haben an die Fassade des Hochbunkers an der Friedberger Anlage eine Parole gesprüht, die die Jüdische Gemeinde als antisemitisch einstuft. Hier stand einst Frankfurts größte Synagoge.
Der Bunker an der Friedberger Anlage wurde mit einer antisemitischen Parole besprüht. „Stop Bombing Gaza, Free Palestine, Zionist Assasin“ heißt es an der Bunkerfassade direkt unter dem großen Foto, das den ehemaligen Synagogensaal zeigt. Denn dort, wo der im Zweiten Weltkrieg errichtete Luftschutzbunker steht, befand sich bis zur Brandstiftung in der Pogromnacht am 9. November 1938 die größte Synagoge Frankfurts. Daher geht die Jüdische Gemeinde auch von einer gezielt antisemitischen Tat Unbekannter aus.
„Der gleiche Ort, an dem die ehemals größte Frankfurter Synagoge stand und die am 9. November 1938 in Brand gesteckt und zerstört wurde, hat heute wieder Antisemitismus erfahren. An der Fassade des dort befindlichen Hochbunkers wurde eine Schmiererei mit der Aufschrift 'Stop Bombing Gaza, Free Palestine, Zionist Assasin' entdeckt. Hier wird ganz offen anti-israelischer und antisemitischer Hass verbreitet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Jüdischen Gemeinde. Und weiter: „Wer auch immer seine Solidarität mit den palästinensischen Menschen zeigen möchte, soll dies gerne tun. Jedoch jüdische Gedenkorte, die an die Schoa erinnern, zu beschmieren, überschreitet die Grenze zum Antisemitismus.“
Jüdische Gemeinde in Frankfurt: „Neue Art des grassierenden Judenhasses“
Es sei die „neue Art des grassierenden Judenhasses“, Israel zu sagen, aber Juden zu meinen. Dieser Hass würde sich immer weiter Bahn brechen. Tatsächlich war es bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem antisemitischen Vorfall gekommen. Die israelische Flagge am Römer wurde gewaltsam entfernt und geschändet, und dies von einer etwa zehnköpfigen Gruppe. Laut Augenzeugenberichten hätten Unbekannte die Flagge vorsätzlich vom Fahnenmast gerissen und seien darauf herumgetrampelt. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erstattete noch am Sonntagvormittag Strafanzeige, eine neue Flagge hängt bereits.
Auch die Initiative 9. November reagierte auf die Schmierereien an der Wand des Hochbunkers: „Wir sind zutiefst betroffen von der antisemitischen Schmiererei an der Fassade des Hochbunkers am Ort der zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft, in dem wir, die Initiative 9. November, Erinnerungsarbeit leisten.“ Mittlerweile wurde die Parole überstrichen.
„Solidarität mit Israel“: Resolution gefordert
Derweil wendet sich die Fraktion der Partei ÖkoLinx im Römer mit einem dringlichen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt. Diese möge folgende Resolution beschließen: Solidarität mit Israel, Kampf gegen jede Form des Antisemitismus, für die Zukunft Israels. Zur Erklärung heißt es unter anderem, dass „der Schutz aller Jüdinnen und Juden und der Existenz Israels“ eine „zentrale Lektion aus der Shoah, aus dem Zivilisationsbruch des industriell geplanten und durchgeführten Massenmords Deutschlands an den Jüdinnen und Juden“ sei. Eine sofortige finanzielle Hilfe für Frankfurts Partnerstadt Tel Aviv müsse Ausdruck einer gemeinsamen Solidarität sein.
In der Resolution wird jedoch auch betont, auf den Terror der Hamas und die Bedrohung Israels und jüdischer Menschen nicht mit Rassismus gegenüber Palästinensern, Geflüchteten und Migranten zu reagieren: „Antisemitismus lässt sich nicht abschieben, dafür ist er zu deutsch.“
„Der gleiche Ort, an dem die ehemals größte Frankfurter Synagoge stand und die am 9. November 1938 in Brand gesteckt und zerstört wurde, hat heute wieder Antisemitismus erfahren. An der Fassade des dort befindlichen Hochbunkers wurde eine Schmiererei mit der Aufschrift 'Stop Bombing Gaza, Free Palestine, Zionist Assasin' entdeckt. Hier wird ganz offen anti-israelischer und antisemitischer Hass verbreitet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Jüdischen Gemeinde. Und weiter: „Wer auch immer seine Solidarität mit den palästinensischen Menschen zeigen möchte, soll dies gerne tun. Jedoch jüdische Gedenkorte, die an die Schoa erinnern, zu beschmieren, überschreitet die Grenze zum Antisemitismus.“
Es sei die „neue Art des grassierenden Judenhasses“, Israel zu sagen, aber Juden zu meinen. Dieser Hass würde sich immer weiter Bahn brechen. Tatsächlich war es bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem antisemitischen Vorfall gekommen. Die israelische Flagge am Römer wurde gewaltsam entfernt und geschändet, und dies von einer etwa zehnköpfigen Gruppe. Laut Augenzeugenberichten hätten Unbekannte die Flagge vorsätzlich vom Fahnenmast gerissen und seien darauf herumgetrampelt. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erstattete noch am Sonntagvormittag Strafanzeige, eine neue Flagge hängt bereits.
Auch die Initiative 9. November reagierte auf die Schmierereien an der Wand des Hochbunkers: „Wir sind zutiefst betroffen von der antisemitischen Schmiererei an der Fassade des Hochbunkers am Ort der zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft, in dem wir, die Initiative 9. November, Erinnerungsarbeit leisten.“ Mittlerweile wurde die Parole überstrichen.
Derweil wendet sich die Fraktion der Partei ÖkoLinx im Römer mit einem dringlichen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt. Diese möge folgende Resolution beschließen: Solidarität mit Israel, Kampf gegen jede Form des Antisemitismus, für die Zukunft Israels. Zur Erklärung heißt es unter anderem, dass „der Schutz aller Jüdinnen und Juden und der Existenz Israels“ eine „zentrale Lektion aus der Shoah, aus dem Zivilisationsbruch des industriell geplanten und durchgeführten Massenmords Deutschlands an den Jüdinnen und Juden“ sei. Eine sofortige finanzielle Hilfe für Frankfurts Partnerstadt Tel Aviv müsse Ausdruck einer gemeinsamen Solidarität sein.
In der Resolution wird jedoch auch betont, auf den Terror der Hamas und die Bedrohung Israels und jüdischer Menschen nicht mit Rassismus gegenüber Palästinensern, Geflüchteten und Migranten zu reagieren: „Antisemitismus lässt sich nicht abschieben, dafür ist er zu deutsch.“
2. November 2023, 12.36 Uhr
ktho
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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