Nicht Bar, nicht Disko

Julian Smith überrascht mit dem Projekt Chinaski

Favorisieren Teilen Teilen

DJ Julian Smith geht eigene Wege und will im Mai die Stadt mit einem Hybridkonzept bereichern. Sein neues Projekt „Chinaski“ in der Taunusanlage soll weder nur Bar noch nur Disko sein. Sondern gute Cocktails mit einer durchtanzten Nacht verbinden.

Nicole Brevoord /

Längst ist DJ Julian Christopher Smith, der 1975 in Frankfurt geboren wurde und 2009 mit seinem Bruder Dennis das Travolta aufmachte, weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Dennoch bleibt er seiner Homebase treu und reichert seine Heimatstadt mit neuen Clubideen an.

Zuletzt hatte man ihn weniger im Travolta als in anderen Clubs gesehen und Smith sagte gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT: „Es ist der DJ in mir, der nach drei Jahren am selben Ort auch mal wieder gucken will, was anderswo geht.“ Ob man ihn demnächst noch oft im Club Travolta antrifft, ist fraglich, wo er doch im Mai sein nächstes Projekt eröffnen will: Chinaski.

Das soll keine Bar und keine Disko werden. Aber was dann? Und woher kommt der Name? „Henry Chinaski ist ja das Alter Ego von Charles Bukowski, der im Film Barfly von Mickey Rourke gespielt wird. Und eben dieser Chinaski ist für mich der Inbegriff des konsequenten Antihelden, des Underdogs, der sich von nichts und niemandem etwas sagen lässt, der den Moment lebt, wie er kommt, der keine Angst hat vor dem, was kommt.“ Klingt als Beschreibung noch etwas kryptisch, aber Smith wird deutlicher: „Wir wollen im Chinaski keine Abziehbilder, sondern echte Menschen mit ihren Schwächen und Stärken. Mehr Sein und weniger Schein.“ Für diese Philosophie hat sich Smith eine Location an der Schnittstelle vom Bankenviertel und dem Westend ausgewählt. „Weil genau das dort fehlt“, sagt Smith.

Die Initialzündung sei ein Ausgehabend im vergangenen Jahr gewesen. „Ich hatte frei, musste nicht auflegen und wollte noch was erleben und hab mit meiner Freundin ewig überlegt, weil wir keine Lust auf einen Club hatten, uns eine klassische Bar für den Abend aber auch zu langweilig war.“ Bei einer Flasche Wein zuhause, untermalt von Musik, habe er dann im Zimmer getanzt. „Beim Frühstück fiel mir auf, dass genau so etwas in Frankfurt fehlt. Ein Ort, wo Du auf ein gutes Glas Wein oder einen perfekt gemixten Cocktail reingehst und nach einer durchtanzten Nacht wieder rauskommst. That’s it.“

Jetzt will Smith Publikum anlocken, dass ruhig unterschiedlich sein kann – vom Studenten bis zum Architekten. „Wichtig ist uns, dass die Gäste ebenso wie wir eine Haltung haben – und diese auch zeigen. Graue Mäuse und Mauerblümchen werden im Chinaski ihre Unschuld verlieren,“ kündigt Smith vollmundig an.

Die Musik wolle er der jeweiligen Stimmung in der Location anpassen, und wenn’s passt auch mal Jazzgeklimper mit House-Beats mischen. „In Stilrichtungen gesprochen will ich mich deswegen nicht zu sehr festlegen. Definitiv weniger Hip Hop und R’n’B, her House, Boogie, Elektro und kreative Edits, die die Musikgeschichte zitieren und neu interpretieren. Und bei den Bookings sind wir gerade noch mittendrin. Viele Freunde aus der deutschen Musikszene freuen sich schon auf den Besuch in meinem neuen Wohnzimmer.“

An guten Weinen und perfekt gemixten Cocktails, gerne auch ohne Alkohol, aus ausgewählten Zutaten soll es freilich auch nicht mangeln. „Es geht im Chinaski nicht darum, sich partout zu besaufen, sondern in bester Gesellschaft das Leben zu genießen.“ Wie das genau aussieht, werden wir im Mai in der Taunusanlage 21 sehen.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige