Hessentags-Finale

Rekordmarke geknackt

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Der letzte Tag war der bunteste des zehntägigen Festmarathons: Folklore beim Hessentagszug, kalifornischer Rock und etliche Demonstranten bei der Bundeswehrschau sorgten für Aufsehen.

jat /

Der Besucherrekord war der temporären Landeshauptstadt schon am Freitag sicher. Mit rund 1.375.000 Besuchern hat Oberursel die ehemaligen Hessentagsrekordstädte Dietzenbach und Butzbach weit hinter sich gelassen. Die Nähe zu Frankfurt und die Top-Konzerte in der Hessentagsarena trugen zweifelsohne dazu bei, ebenso die gute Anbindung an S- und U-Bahn. Trotz Regenschauer zeigten sich die Besucher am Sonntag bester Laune, sowohl beim traditionellen Trachtenzug mit fast 4000 Teilnehmern und 150 Zugnummern aus allen Regionen des Landes wie auch am Abend in der Hessentagsarena, als 30.000 Rockfans der Band Linkin Park zujubelten. Die hatten zwar kein kalifornisches Wetter mitgebracht, aber nachdem die fünf Vorbands den Stars die Bühne überlassen hatten, verflüchtigte sich auch der Regen.
Weniger fröhlich ging es bei der Bundeswehrschau zu: Etwa hundert Demonstranten protestierten gegen einen Werbestand, der mit Waffen und Feldjäger-Vorführungen Interesse für den Wehrdienst wecken sollte. „Keinen Menschen und keinen Cent für die Bundeswehr“: Mit solchen Transparenten postierten sich die Protestler vor dem 8000 Quadratmeter großen Gelände, das die Demonstranten nicht betreten durften. Die Polizei gestattete ihnen, einen schmalen Weg zum Areal zu blockieren. Mit einem Megafon machte eine Demonstrantin darauf aufmerksam, dass mit dem freiwilligen Wehrdienst auch ein einjähriger Auslandseinsatz verbunden sei. Die meisten kämen mit psychischen Schäden wieder heim.
Was am Ende vom Hessentag übrigbleibt: Ein Oberursel, das nach einem Hessentags-Komplettfacelifting zumindest an einigen Stellen der Stadt kaum wiederzuerkennen ist: Der alte brache Bahnhof, marode Haltestellen, Baustellen an jeder Ecke – sie alle sind verschwunden, aus dem hässlichen Entlein ist eine Vorzeigestadt geworden, die nun auf Investoren und Besucher hofft. Die drei Millionen Schulden, die ohnehin von Anfang an eingeplant waren, nimmt die Stadt dafür gerne in Kauf.


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