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Foto: Zeroga und Roofbeast
Foto: Zeroga und Roofbeast

Für gute Fotos und die Aussichten

An der Spitze der Skyline

Zwei Fotografen klettern auf Frankfurts höchste Gebäude. Nur für gute Bilder – und die Aussichten. Dennoch müssen sie anonym bleiben, denn was sie tun ist nämlich rechtlich verboten.
Wir machen es nicht für den Kick, sondern einfach für die Bilder, einfach für uns“, erzählt mir ein junger Mann, der als Roofbeast bekannt ist. Seinen richtigen Namen darf ich nicht nennen – genauso wie sein Alter und seinen Beruf. Zu groß ist die Angst von der Polizei gefasst zu werden und auch innerhalb des Bekanntenkreises auf Unverständnis zu treffen. Sein Hobby ist nämlich rechtlich verboten und auch nicht ganz ungefährlich. Dennoch begibt er sich zusammen mit seinem Freund, der sich unter dem Alias Zeroga auch schon einen Namen gemacht hat, in ihrer Freizeit immer wieder auf die höchsten Häuser Frankfurts, um Fotos zu machen.





Messeturm, Trianon, Taunusturm, Eurotheum, Volksbank – es gibt kaum ein Gebäude, in das die beiden jungen Männer bis jetzt nicht reingekommen sind. Fast die ganze Skyline haben sie schon bestiegen, viele Gebäude auch mehrmals. Dabei stellen verschlossene Türen, Kameras und Sicherheitsleute keine Hindernisse für sie dar. Auf dem Weg nach oben gibt es kein Drehkreuz, durch das sie sich nicht schmuggeln können, kein Schloss, das sie nicht zu knacken versuchen und kein Alarm, den sie nicht austricksen können. Einen Ehrenkodex befolgen die Fotografen aber, egal wie schwer die Barriere sein mag: Sie machen nichts kaputt. Und wenn sie in einem seltenen Fall mal nicht weiterkommen, drehen sie wieder um. Deshalb sehen die beiden auch keine rechtliche Straftat in ihren Unterfangen, obwohl sie sich dessen natürlich bewusst sind. „Wir schaden niemandem damit“, sagt Roofbeast.





Anders sieht die Polizei diese Angelegenheit, denn Hausfriedensbruch wird durch den unerlaubten Aufenthalt auf einem Gelände dennoch begangen, egal wie gut die Absichten sein mögen, heißt es durch einen Sprecher. Denn wird von dem Hauseigentümer ein Strafantrag gestellt, muss die Polizei die Personalien der mutmaßlichen Täter feststellen und eine Vernehmung durchführen. Nach diesen Maßnahmen werden die Verdächtigen anschließend wieder freigelassen. Bei minderjährigen Tätern werden die Erziehungsberechtigten informiert und zur Vernehmung hinzugezogen. Die Polizei prüft dann ebenfalls, ob Sachbeschädigung vorliegt, andere durch das Verhalten gefährdet werden oder sich die Person selbst in Gefahr bringt.





Obwohl ihnen die Angst im Nacken sitzt, nehmen die Fotografen dennoch all dies in Kauf. Warum? Wenn sie oben ankommen, sei all die Angst und Anstrengung rund um den Aufstieg vergessen, meint Zeroga. „Wenn man es nach all der Vorbereitung und Arbeit dann hochgeschafft hat, ist es ein unbeschreibliches Gefühl. In diesen Momenten blickt man auf alles herab und genießt den Ausblick. Es ist, als wäre für diesen einen Moment die Zeit stehen geblieben.“ Dabei verfolgen sie keine kommerziellen Interessen, weshalb sie sich hier klar von den Leuten distanzieren, die auf Hochhäuser oder Kräne klettern, um lediglich riskante Stunts zu filmen und damit Profit machen. Nur ein Bruchteil ihrer Bilder sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Geld verdienen sie damit keines.





„Wir wollen den Leuten etwas zeigen, was sie nicht immer sehen können und wo auch nicht jeder hinkommt“, sagt Zeroga. Begonnen hat für die beiden jungen Männer alles mit Handyfotos und vergleichsweise niedrigeren Hochhäusern mitten in Frankfurt vor rund einem Jahr. Doch enden soll es nicht auch hier, denn sie wollen noch viel höher hinaus. New York City in den USA steht beispielsweise noch auf ihrer Bucket-List, wo sie sich das neue World Trade Center vornehmen wollen. Oder aber auch Chongqing in China, in dem das höchste Gebäude 339 Meter misst. Frankfurts Skyline ist nur der Anfang.
 
6. April 2018, 11.08 Uhr
Martina Schumacher
 
 
Fotogalerie:
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