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Die Visitenkarte Frankfurts

Kunst statt Prostitution

Am 18. August findet wieder die Bahnhofsviertelnacht statt. Doch auch schon vorher lohnt sich der Gang durch den Kiez, der weitaus mehr zu bieten hat als nur Rotlicht und Dönerbuden. Man muss sich nur umschauen.
Der Sommer meint es nicht gut mit uns: Auf dem Weg vom Stadtteilbüro vorbei am neuen Studentenwohnheim Wiesenhüttenplatz zur Obdachlosenhilfe Weser5 regnet es in Strömen. Unter großen schwarzen Schirmen stapft die Journalistentruppe tapfer vorwärts. Vorneweg Nikolaus Münster und Veronika Katic vom städtischen Presseamt sowie Ursula Brünner vom Stadtplanungsamt. Ihnen scheint der Regen nichts anzuhaben: Lächelnd und mit einer großen Portion Enthusiasmus präsentieren sie Visionen und Pläne für die Umgestaltung des Frankfurter Bahnhofsviertels.

Für Reisende und Geschäftsleute, die am Hauptbahnhof aus dem Zug steigen, ist es das Eintrittstor in die Stadt am Main - Frankfurts Visitenkarte. Zeit, dass sich etwas ändert in den vorurteil-behafteten Gassen rund um die berüchtigte Kaiserstraße.

2004 wurde ein Konzept zur Umgestaltung des Viertels im Ideenlabor erarbeitet, um die leerstehenden Gebäude wieder bewohnbar zu machen und Vorurteilen gegenüber dem Rotlichtviertel zu begegnen. Aber was sind schon Konzepte? „Vor allem die Eigeninitiative der Bewohner spielt eine Rolle“, sagt Nikolaus Münster, Leiter des städtischen Presseamtes.

Entgegen der immer noch weitverbreiteten Vorstellung ist das Frankfurter Bahnhofsviertel längst nicht nur der Prostitution und dem Drogenhandel vorbehalten. Vielmehr haben sich hier inzwischen Künstler und Kreative niedergelassen, die einst leerstehenden Gebäuden einen neuen Sinn geben. Die Agentur „Radar – Kreativräume für Frankfurt“ hat sich genau das zur Aufgabe gemacht. Sie vermittelt Immobilien an junge Künstler. Und auch der Verein basis bietet Kreativen die Möglichkeit zur Produktion und Präsentation. Ziel ist es, das Viertel rund um den Hauptbahnhof nicht nur für Besucher, sondern vor allem auch für die Bewohner attraktiver zu gestalten. Die Wahrnehmung des Stadtteils soll sich ins Positive wandeln, der Künstlerbetrieb Wohnungssuchende anlocken.

Hierzu sind oftmals Renovierungen oder Sanierungen erforderlich. Gebäude müssen umgestaltet werden, sodass sie erneut genutzt werden können. So wie im Fall des alten Polizeireviers am Wiesenhüttenplatz. Nachdem die Räume lange leerstanden, stehen sie nun Frankfurter Studenten zur Verfügung. 48 Appartements sind seit Juli dieses Jahres im neu eröffneten Studentenwohnheim beziehbar – und bereits allesamt vermietet. Eine Bewohnerin, die gerade ihren Master in Sinologie und Politikwissenschaften macht, erzählt von den Vorzügen des Bahnhofsviertels. Zwischenzeitlich gerät sie sogar ins Schwärmen. Die Anbindungen seien optimal, der Lärm überraschenderweise gering und die Zimmer modern.

Dass das Bahnhofsviertel allerhand zu bieten hat, zeigt auch die Fotocollage, die 2010 im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht entstand. Die Veranstalter verteilten 100 Einwegkameras, die Besucher knipsten was das Zeug hielt, rund Zweidrittel der Kameras kam zurück und wurde zu einer imposanten Bildergalerie des bunten Viertels. Nikolaus Münster: „Es ist bewundernswert, wie viele Ecken dieses Viertels es noch zu entdecken gibt.“

Das sei das Besondere im Bahnhofsviertel: Der bunte Mix. Den gibt es wieder am 18. August an der Bahnhofsviertelnacht zu entdecken. Dieses Jahr mit einigen neuen Events: Das Frankfurter Designerlabel Lockstoff wird seine Werkstatt im Hinterhof der Münchener Straße für Besucher öffnen. Zudem werden die Musiker Lars Becker und Peter Pawlicki von Kacheltisch ihr neues Projekt Selv vorstellen. Außerdem zu sehen: Die erfolgreiche Umgestaltung des Bahnhofsviertels. Dann hoffentlich bei besserem Wetter.
 
10. August 2011, 11.46 Uhr
Laura Bernschein
 
 
Fotogalerie:
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