Noch sieht man es nicht, aber die Arbeiten am Henninger Turm in Sachsenhausen sind seit 2. Januar im Gange. Das einst höchste Gebäude der Stadt wird in einem guten halben Jahr Geschichte sein.
Gerald Schäfer/Nils Bremer /
Am Abbau des Henninger Turms wird bereits gearbeitet, auch wenn das bis vor kurzem noch niemand mit Sicherheit sagen konnte. Die Stadt hatte die Abrissgenehmigung zwar erteilt, über den genauen Beginn der Arbeiten hatte sie allerdings weder Kenntnis noch Verfügung. Irgendwann im Januar, hieß es. Doch bereits am Mittwoch rückten die Arbeiter an, um das einstige Wahrzeichen der Stadt nach und nach abzutragen. Das bestätigt Ludwig Marquart von der Actris AG dem Journal Frankfurt. Zu sehen ist für Passanten davon freilich noch nichts. „Wir fangen im Inneren an. Das erste Gerüst wird erst Ende des Monats stehen“, sagt Marquart.
Marquart spricht als Berater für die Actris AG, die Immobilienfirma, die das Henninger-Areal neu bebaut. Der Besitzer ist Daniel Hopp, Sohn des SAP-Milliardär Dietmar Hopp. In einem halben Jahr, schätzt Marquart, wird der alte Henninger Turm bereits Geschichte sein. Die Actris AG plant, an seiner statt einen 130 Meter hohen Wohnturm zu errichten, der dem alten Gebäude recht ähnlich sieht und etwa 130 Appartements Platz bietet. Das Frankfurter Architektenbüro Meixner-Schlüter-Wendt hatte sich im Wettbewerb mit ihrer Version eines begrünten Turms durchgesetzt, der stark an das alte Silogebäude erinnert. 2015 soll das neue Gebäude bereits fertiggestellt und Teil der Frankfurter Skyline sein.
Der Henninger Turm ist 120 Meter hoch und wurde 1961 eingeweiht. Jahrelang war er das höchste Gebäude der Stadt. Seit 2002 war er aus Brandschutzgründen gesperrt. Früher war in seiner Kuppel ein Drehrestaurant untergebracht, das einen Panoramablick auf die Stadt eröffnete.