Drum prüfe, wer sich auf ewig bindet... Die Volksweisheit hat in diesen Tagen an Aktualität gewonnen, denn heute hat das Hessische Statistische Landesamt recht traurige Zahlen bekannt gegeben. Im letzten Jahr wurden in Hessen 15 469 Ehen rechtskräftig geschieden - 64 mehr als im Vorjahr. Trotz dieser hoch erscheinenden Zahl hat die Scheidungsstatistik keinen negativen Rekord zu verzeichnen. Denn im Jahr 2007 ließen sich 1100 Paare, also knapp sieben Prozent, weniger scheiden als im Rekordjahr 2004 (16 573). Vergleicht man die Scheidungsquote von 2007 mit dem Jahr 1990, wo es in Hessen nur 11 612 Scheidungen gab, stellt man fest, dass sich die Trennungsrate um ein Drittel gesteigert hat.
Die Statistiker haben außerdem herausgefunden, dass die meisten Ehen (19 Prozent) nach fünf bis sieben Jahren beendet wurden. Insgesamt wurden knapp zwölf Prozent der geschiedenen Ehen noch vor dem fünften Hochzeitstag aufgelöst, rund 30 Prozent nach einer Dauer von fünf bis neun Jahren, und knapp 36 Prozent der geschiedenen Ehen hielten zwischen zehn und 19 Jahre. Bei 23 Prozent bestand die Ehe zum Scheidungszeitpunkt 20 Jahre oder länger, darunter 1900 Paare, die sich nach ihrem silbernen Ehejubiläum scheiden ließen.
Ein Höchststand wurde in einer Hinsicht jedoch im letzten Jahr erreicht: 12 700 Kinder waren von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Im Jahr 2006 waren es „nur“ 12 400. Rund 28 Prozent der geschiedenen Ehepaare hatten ein minderjähriges Kind, gut 24 Prozent zwei oder mehr Kinder und bei über 48 Prozent der Ehescheidungen im Jahr 2007 war kein minderjähriges Kind (mehr) zu versorgen. Text: nb, Foto: pixelio.de