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Whitesnake und Alice Cooper in der Jahrhunderthalle



Die Fans zeigen ihre Vorlieben auf dem T-Shirt. Außer Whitesnake und Alice Cooper-T-Shirts sind reichlich Iron Maiden und Motörhead unterwegs, außerdem Bon Jovi, kompatibel sind auch Fußballhemdchen. Ich werde, da ohne Aufdruck, gleich indentifiziert: ?Du bist doch gar kein echter Fan, sag mal drei Titel von Alice Cooper?. So streng sind die Sitten und Gebräuche in Hard Rock-Kreisen.

Whitesnake-Sänger David Coverdale, früher mal Deep Purple, wird von weiten Teilen des Publikums verdächtigt, nicht live sondern Playback zu singen, aber das ist eigentlich egal, denn Stimme und Gesang sind so oder so schlecht. Davon kann auch die aufgesetzt wirkende Show Mikroständer in Richtung Decke schwenken, Hüftschwung nicht ablenken, der Mann wirkt irgendwie peinlich. Die besten Momente hat Whitesnake, wenn der Sänger nicht auf der Bühne ist und nur die beiden Gitarristen Doug Aldrich und Reb Beach im Duett spielen, Duett ist vielleicht der falsche Ausdruck, es sind mehr Duelle und die beiden sind schon wirklich gute Gitarristen, schnell, geschickt, spontan. Doug Aldrich ist auch noch ein Augenschmaus, ungefähr eine männliche Barbiepuppe, sehr körperbetont und sehr blond.

Dann spielt Alice Cooper erst mal zum Anwärmen ein paar schöne Hits. Er versucht gar nicht erst einen jugendlichen Mr. Nice Guy no more - zu geben und wedelt nicht mit dem Mikroständer, sondern mit übertrieben großen Krücken, Modell 1. Weltkrieg. Am Bühnenrand ist eine Windmaschine aufgebaut, so dass bald Coopers Frack flattert, auch das Haupthaar fliegt im Sturm. Es folgt die Konzept-Show, die früher das Schock-Rock-Image begründete, schöne Damen werden mit Gummimessern traktiert, Kinderwägen mit Hämmern, es folgen Zwangsjacke und gerechte Strafe, so dürfte es zu Shakespeare?s Zeiten auf dem Theater zugegangen sein, natürlich ohne die laute Musik, die elektrischen Verstärker waren eben noch nicht erfunden.

Am Schlagzeug legt Eric Singer Schwerstarbeit hin, zwei Basstrommeln und ca. zwölf Becken und was der Hardrocker sonst so braucht werden pausenlos betrommelt und dazwischen findet der Mann noch Zeit, die Stöckchen grazil in die Luft zu werfen und wieder aufzufangen. Er spielt ein längeres Solo, das
wirklich mitreißend ist und deutlich macht, dass Alice Cooper mit hervorragenden Musikern unterwegs ist. Gitarren und Bass werden nahezu akrobatisch gespielt und der Sound ist einfach körperdurchdringend. An der Garderobe werden Ohrstöpsel angeboten, das Paar für 50 Cent und viele im Publikum tragen auch tatsächlich Ohrstöpsel. Musik für Taube? Das auch
wieder nicht, aber vielleicht keine Musik zum Hören, sondern Musik, die vor allem körperlich zu empfangen und zu empfinden ist.
 
30. November 2008, 14.11 Uhr
Barbara Leiff
 
 
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