Weltbürgers Heimspiel

Torsten de Winkel eröffnet den „Jazz im Palmengarten“

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Na hoffentlich hält das Wetter ... denn ein lauer Sommerabend zum Start des „Jazz im Palmengarten" wäre angemessen. Gitarrist Torsten de Winkel erzählt, warum er sich auf dieses Konzert besonders freut.

Interview: Detlef Kinsler /

JOURNAL FRANKFURT: „Nichts ist konservativer als die Avantgarde von vorgestern" vermeldet die Jazz Initiative als Veranstalter als Motto für das Eröffnungskonzert. Der Neu Isenburger Weltbürger, Erfinder des Bimbache openART Festivals auf El Hierro und Gast auf der EXPO in Seoul, hat ein Heimspiel. Was bedeutet es Dir, im Palmengarten und im Rahmen dieser legendären Reihe zu spielen?
Torsten de Winkel: Im Palmengarten schließt sich ein Kreis für mich: als Teenager habe ich dort einige großartige Konzerte gehört, und nun, nach 25 Jahren und einigen Parallelleben rund um die Welt, spiele ich zum ersten Mal selbst dort. Es ist übrigens verrückt, die früheren Inkarnationen des Ich scheinen im emotionalen Gedächtnis fest gespeichert zu bleiben; ich habe tatsächlich etwas Bammel davor...

Wie möchtest Du an diesem Abend diese Plattform für Dich und Deine vielen Projekte/Ideen nutzen?
Als ich das Angebot erhielt, in diesem Jahr im Palmengarten aufzutreten, habe ich das zum Anlass genommen, mir aufzuerlegen, ein Projekt, das ich seit vielen Jahren (seit den 90ern mit Tab Two, wo ich immer jenes Material gesammelt habe, das nicht auf den CDs landete, weil es zu verrückt schien) machen möchte, endlich auf die Bühne zu bringen. Ich habe all die Jahre immer gezögert, weil ein Titel wie „Idiot Savants“ ja einen Inhalt braucht, der ihn auch in der Wahrnehmung des Publikums rechtfertigt, und Projekten, die einen langfristigen Entwicklungsprozess benötigen, kommen am Ende ja immer die vielen kurzfristigeren Verpflichtungen dazwischen.
Diesmal gilt's, ohne Netz und doppelten Boden. Mit Marius Neset, Rico Loop, Joo Kraus u.v.a. wird es bei Idiot Savants zwar wechselnde Gäste geben, aber die Grundkonzeption steht.

Wie wird das aussehen?
Viel variable und mehrschichtige Rhythmik, viel Freiheit und Humor obendrüber, informiert vom ganzen Kosmos des musikalisch möglichen einerseits und all' den leidenschaftlichen und manches Mal auch donquixotesken Versuchen meiner vergangenen Jahrzehnte, mein Unbehagen in der Enge der Kultur in Aktion und kommunizierte Emotion umzusetzen. Wir werden im Palmengarten aber den Kreis auch zu schließen versuchen und alle musikalische Stationen seit „Mastertouch“, de Winkels Debutalbum, das die FAZ einst den „Coup der deutschen Jazzgeschichte" nannte, passieren.

Informationen über alle sechs Konzerten bis 29.8. unter www.jazz-frankfurt.de


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