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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Tony Lakatos stellt „Blue Chili“ vor

Mit offenen Ohren und offenem Geist zuhören

Mit „Blue Chili“ stellt Jazz-Saxofonist Tony Lakatos nun sein lang erwartetes Album vor. Im Netzwerk Seilerei spielt er am 26. Februar sein Release-Konzert. Im Gespräch verrät der Musiker, was die Gäste erwartet und was er sich von ihnen wünscht.
JOURNAL FRANKFURT: Du veröffentlichst mit „Blue Chili“ das von Deinen Fans schon lange erwartete Album mit dem Tony Lakatos Quintett. Es scheint, dass Du der Corona-Zwangspause etwas Positives abgewinnen konntest und Du die Pandemie kreativ genutzt hast?
Tony Lakatos: Ja genau! Das ist wahrscheinlich der einzige positive Effekt der Corona-Pandemie für mich und wahrscheinlich für viele andere Musiker, dass wir uns mit Musik schreiben und Üben beschäftigen konnten. Ich habe die meiste Zeit mit Komponieren verbracht und mit diesen acht Stücken, die auf der „Blue Chili“-CD veröffentlicht werden, die meiner Meinung nach besten ausgesucht.

Du hast Dein neues Quintett international(er) besetzt. Wie kam es zu diesem Line-up und warum ist es so etwas wie eine Traumbesetzung für Dich geworden?
Alle Musiker der CD-Aufnahmen und auch auf der Live-Tournee sind relativ alte Bekannte. Natürlich kenne ich Hans Glawischnig von der hr-Bigband. Alex Sipiagin kenne ich auch schon sehr lange noch aus der Zeit, in der er mit Michael Brecker gearbeitet hat. Vor der Pandemie sind wir uns in Singapore bei einem Workshop begegnet und wir haben darüber gesprochen, dass wir etwas zusammen aufnehmen wollen. Danny kenne ich von einer Tour vor ein paar Jahren mit slowakischen Musikern. Sein Spiel hat mich so beeindruckt, dass ich ihn für dieses Projekt angefragt habe. Gregory war immer schon mein Wunsch-Schlagzeuger. Jetzt habe ich ihn durch Danny kennengelernt und bereits für die CD-Aufnahmen und jetzt für die Tournee gewonnen.

Ich hörte, du würdest dir wünschen, dass man die neue Musik, wie eigentlich alles was Du auf die Bühne bringst, frei von stilistischen Eingrenzungen hören soll. Von Walzer bis free ist vieles vertreten. Wie sollen die Leute deine Stücke am besten erleben?
Der Schwerpunkt des „Blue Chili“-Projekts liegt im Blues. Alle Stücke haben einen bluesigen Charakter, und trotzdem spielen wir mit Feuer – wie Chili! Wie dieLeute meine Stücke erleben sollen, kann ich gar nicht sagen. Sie sollen einfach mit offenen Ohren und offenem Geist zuhören und schauen, was passiert, und vielleicht wird sogar getanzt …

Obwohl du ja keine Programmmusik im klassischen Sinne schreibst (ich denke Deine Kompositionen bekommen erst später ihre Namen), haben die Stückekonkrete Titel. In wieweit erzählst Du mit Deiner Musik Geschichten?
Ich weiß gar nicht, was Programmmusik ist. Wahrscheinlich ist es die Musik, die ich bei der hr-Bigband jahrelang mit verschiedenen Mottos gespielt habe. Meine persönliche Musik ist nicht wirklich programmiert. Das einzige Motto ist, was ich vorher schon erwähnt habe, der Blues, der sich durch die ganze Musik zieht.

Einige Titel erlauben ja ganz konkrete Assoziationen. „Zoot Suits“ könnte eine Referenz sein auf 40’s jazz, etwa Cab Calloway. „Mingus Diggs“ eine Verbeugung vor Charles Mingus und „Eugen Chose The Shorter Way“ könnte man als Dankeschön an Eugen Hahn vom Jazzkeller verstehen und natürlich steckt auch Wayne Shorter im Titel vermute ich ...
Ja, das ist genau richtig. Zoot Suits sind sind diese Gangster-Anzüge der 20er- und 30er-Jahre, die u. a. Al Capone, Cab Calloway und die meisten Musiker, die hip sein wollten, getragen haben. „Mingus Diggs“ ist Charlie Mingus gewidmet; „Eugen Choose The Shorter Way“ habe ich geschrieben an dem Tag, als ich von Eugens Tod erfahren habe. In dieser Komposition sind 3 kleine Zitate von verschiedenen Shorter-Stücken versteckt. Aber auch „Amla Noc“ – wenn du das rückwärts liest, heißt es Con Alma – ist eine Widmung an Dizzy Gillespie.

Ein Letztes: Wie kam es zu dem Titel „Blue Chili“? Hat unsere Paprikafrucht etwa den Blues?
Ich glaube, diese Frage habe ich schon vorher beantwortet, denn Blues und
Paprikafrucht mit Schärfe, beide Zutaten sind auf der CD zu hören.

>> Tony Lakatos Quintett, Ffm, Fabrik außer Haus, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, 26.2., 20 Uhr
 
7. Februar 2023, 12.01 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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