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Sportlich in Frankfurt, kunstvoll in Offenbach

Jetzt habt ihr's geschafft: Selbst der eiserne Muskelkater-Meider ptrk9000 hat sich am Wochenende dem Sport nicht verschließen können. Bein Ironman hat er allerdings nicht mitgemacht. Das wäre dann auch zuviel des Guten. Dann doch lieber bei einem Äppler und in der afip (Foto) entspannen.
So ein Wochenende kann ja auch mal sportlich beginnen, indem man, wenn man denn den unsäglichen Drang verspürt, so etwas zu tun, voll motiviert 5 Kilometer um den Goetheturm joggt. Und dabei natürlich den ganzen Mist verflucht, der angeblich so gesund sein soll. Und den verdammten Wald gleich mit. Unnützes Gelump. Mein Auto fährt auch ohne Wald. Ich hasse Sport. Auch schon das bloße Zugucken (müssen). Aber hinterher denkt man sich schon: Ha, das war doch ein Klacks, mach' ich gleich morgen noch mal, lächerlich, das! Wie ich drauf komme? Naja, Spelunking ist ja nicht gerade die Gesundheitsförderung schlechthin, ein wenig Gegensteuern kann da schon mal helfen, aber es ist wie mit allen Sachen, die Spaß machen: Es macht entweder dick, ist unmoralisch oder verboten.

Ausserdem schmeckt der Belohnungsäppler hinterher gleich viel besser.
Und dann erst der Belohnungsäppler nach dem Belohnungsäppler. Leute, ich kann euch flüstern... Zu diesem Zwecke fand ich mich am Freitag ein wenig später zur Afterhour der Franz Fischer-Revue in der Alten Liebe ein, überschaubar aber hochqualitativ war der Kreis der Ausharrenden, denn, man muss es ja mal sagen, so ohne Klimaanlage ist's manchmal schon ganz schön tropisch, aber da kommen wir ja wieder einmal zum Henne-Ei-Problem: Keine Klima, keine Gäste, kein Umsatz, keine Klima, keine Gäste...etc pp, aber was soll's, das wird schon wieder. Einst hatte ja mein Wohnzimmer im hinteren Teil auch noch Fenster, die allerdings nun hermetisch abgeschirmt wurden, um den Lärmschutzauflagen genüge zu tun. Man möchte sie ja nicht verschrecken, die lärmempfindlichen Nachbarn, die extra in den für seine Nachtruhe so bekannten, beschaulichen Luftkurstadtteil Sachsenhausen gezogen sind, und die nun erwarten, dass die Gesetzgebung genauso angewandt wird wie in Speckgürtelstadtteilen, in denen der Zweit-SUV würdevoll in der 30er-Zone vor dem Abbezahl-Reihenhaus thront, und in dessen Inneren eine vierköpfige Schwedenknast-Familie beim Salzteignamensschildchenbacken ihre mittelständische Biographie verrichtet. Da steht immerhin auch keiner vor der Hütte und raucht. Wo kämen wir denn dahin? Mich würde es nerven, das elende Zigarettengeknister.

So ging es mir durch den Kopf auf dem Weg zum Yachtklub, da wollt ich mal reinhörn, Sherm spielte auf, HipHop, Elektronik und Artverwandtes und außerdem traf ich dort eine Menge bekannter Gesichter, auf dem Boot am Meer, der Mittagstisch-Insel am Ufer einer überschaubaren Metropole. Aber es war mir too much, da hätte ich nochmal durch den Wald rennen können, ich wäre genauso fertig gewesen, wenn es sich tropisch anfühlt, ist es nicht my cup of tea.

Deshalb bin ich am Samstagvormittag Zuhause geblieben, too much stress nix gut, um dann mittags ein wenig durch die Gegend zu kurven. Ich musste mir ja schon noch ein paar Gedanken machen, denn am Abend hab' ich in der akademie für interdisziplinäre prozesse, kurz afip, ein wenig mit dem iPad aufgelegt, allerdings gab es ein weitaus interessanteres Rahmenprogramm, wie so'n Typen mi'm iPad zu beobachten, ist ja auch genauso aufregend wie ein Laptop-Liveact auf einer 10m-Bühne. Es wurde nämlich zum einjährigen Bestehen der afip ein Happening abgehalten, ein riesiges Programm wurde geboten, u.a. Videoinstallationen, Liveperformances, Jazzbands, Vorträge und - lesungen und und und...

Dabei muss man ja auch nicht immer ein 1,5 Mio-Budget in die Tonne pusten, fein war's, ich komme gerne wieder, immerhin ein Grund, mal nach Offenbach zu fahren, in das lederne Gesicht Frankfurts zu blicken und dabei schon das Gefühl zu haben: Ej, Offenbach ist eigentlich schon verdammt cool! Das Ganze war übrigens innerhalb des diesjährigen HfG-Rundgangs verortet, also auch das ganze Paket eine runde Sache!

Geradezu direkt aus der Coolness fuhr ich nochmal ganz kurz in die Alte Liebe, so quasi der Schlenker auf dem Heimweg, der sich ja immer einer steten Beliebtheit erfreut.

Sonntags wollte ich nicht raus, das macht kein' Spaß, wenn die Stadt sich selbst verkleistert, egal, ob JP Morgan oder Ironman, warum bauen die sich nicht so einen Themenpark und lassen mich in Ruhe mit dem ganzen Sport-Quatsch! Dieses Mal schweife ich wirklich ab, vielleicht habe ich mein Hirn im Wasserglas neben dem Bett stehen gelassen, allerdings bräuchte ich es schon noch für die x wie raus-Sendung auf Radio X ab 18Uhr, aber so wie ich Frankfurt kenne, wird an diesem schwitzigen Sonntag eh nix los sein. Außer Ironman.

Geht raus, die Nacht ist schön!
 
9. Juli 2012, 10.12 Uhr
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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Text: Jasmin Schülke / Foto: Raumerweiterungshalle, in der die Wanderausstellung präsentiert wird; hier in Leipzig 2023 © SFR Stefan Fischer
 
 
 
 
 
 
 
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