Den bösen Buben geben zu wollen, ist das eine. Sich mit einem Rassismusvorwurf konfrontiert zu sehen das andere. „We Want Mohr“ tauften Knorkator ihr Album mit „Struwwelpeter“-Adaptionen, die sie am Sonntag auch in der Batschkapp vorstellen.
Detlef Kinsler /
Am 6. April kommt die oft brachiale Berliner Klamauktruppe Knorkator in die Batschkapp. Mit einem neuen Album, das einen Frankfurt-Bezug hat und rund um die Veröffentlichung für einige Aufregung gesorgt hat. Mit Vertonungen von drei Geschichten aus dem „Struwwelpeter“ des Frankfurter Psychiaters und Autors Heinrich Hoffmann, einem CD-Cover, das dessen Zeichnungen zitiert und einem einem Wortspiel als Titel, der einen Shitstorm provozierte: „We Want Mohr“ (wie We Want More, Zugabe quasi). Nicht nur die „Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland“ (ISD) fand das politisch unkorrekt. Aber dahinter gleich Rassismus zu vermuten ... „Böse Buben zu sein, die verbotene Dinge machen, ist eine Sache, und wir genießen dieses Image natürlich auch ein wenig. Aber plötzlich in eine konkrete politische Ecke gestellt zu werden, ist eigentlich nicht unser Wunsch“, kommentiert Keyboarder und Texter Alf Ator die Anfeindungen. „Wir befinden uns natürlich auf der Seite der Rassismusgegner.“ Dass ihre Wahl auf Hoffmann fiel, erklärt Ator so: „Der Struwwelpeter ist verstörend, komisch, etwas spröde und schrullig, dabei aber Kult bei Jung und Alt – das sind exakt die Kriterien, nach denen wir auch uns selbst definieren.“ Das ganze Interview finden Sie unter www.journal-frankfurt.de/shitstorm. Detlef Kinsler
FFM-Rock & Journal Frankfurt präsentieren: Knorkator Live 2014: We Want Mohr So 6.4., 19 Uhr, Frankfurt, Batschkapp Eintritt 24,20