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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Pop Up Monument am Willy-Brandt-Platz

Ein Museum auf der Suche nach jüdischen Orten in Frankfurt

Seit Mittwoch ziert eine gigantische transparente Blase den Willy-Brandt-Platz. Es handelt sich dabei um ein „Pop Up Monument“ des Jüdischen Museums, das auch während seiner Bauarbeiten in der Stadt präsent sein will.
Seit dieser Woche ziert eine gigantische transparente Blase den Willy-Brandt-Platz. Es handelt sich dabei um ein „Pop Up Monument“ des Jüdischen Museums, dass obwohl es saniert und erweitert wird, in der Stadt äußerst aktiv ist.



Die durchsichtige Blase am Willy-Brandt-Platz zieht alle Blicke auf sich. Außen, am Märchenbrunnen, befindet sich ein langer Tisch mit von Passanten zusammengebauten Holzstühlen, in der Blase selbst stehen bunte Sitzgelegenheiten. Nachdem das Jüdische Museum im vergangenen Jahr auf dem Main ein Pop Up Boat errichtet hatte, ist die Institution, deren Räume derzeit saniert beziehungsweise erweitert werden, mit einem temporären runden Folienbau, der bis zum 17. September am Willy-Brandt-Platz stehen soll, in die Mitte der Stadt gezogen. Das Museum wolle mit den Frankfurtern ins Gespräch kommen, zu Diskussionen zwischen Museumsbesuchern und Ausstellungsmachern anregen, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) über das Projekt. Das Pop Up Monument – aus dem nachts übrigens die Luft herausgelassen wird, um es morgens wieder aufzupusten – spiele auf die vielen anderen Monumente in der Wallanlage an, die von jüdischen Mäzenen gespendet wurden oder gar Frankfurter Juden darstellen.



Von links nach rechts: Lukas Hamilvaro (raumlaborberlin), Museumsleiterin Mirjam Wenzel, Kulturdezernentin Ina Hartwig und Kuratorin Sonja Thäder

Für Museumsdirektorin Mirjam Wenzel führt die vom raumlaborberlin errichtete Blase die Tradition der Laubhütte, die an die Wüstenwanderung der Juden erinnere, fort. „Das Monument hat die richtige Form, weil sie fragil, transparent und offen und auf den Stadtraum bezogen ist, ihn neu beleuchtet aber sich auch davon abwendet“. Es sei ein verletzlicher jüdischer Ort. In der Blase dürfen die Besucher tagsüber bei Workshops und bei Interaktionen jüdische Orte in Frankfurt herausdeuten und sie mit Bildmaterial an einer Stadtkarte illustrieren. Bestimmte künftige Ausstellungselemente, etwa drei verschiedene Fotopräsentationen, dürfen bewertet werden. Auf einem Tisch werden 25 jüdische Persönlichkeiten vorgestellt und die Besucher dürfen entscheiden, welche sie im Rahmen des Jüdischen Museums gerne besser kennenlernen würden. Täglich sollen vom Willy-Brandt-Platz aus Führungen stattfinden, etwa eine Baustellenführung zum Rothschild-Palais, Lunchführungen durch die Gallus- und Taunusanlage, Nachmittagsführungen durch das Bahnhofs- und das Bankenviertel oder das Westend – immer auf der Suche nach Spuren jüdischen Lebens. Geplant sind auch Touren mit jüdischen Persönlichkeiten wie Michel Bergmann, Rachel Heuberger, Gila Lustiger und Hanno Loewy. Davor und danach kann man sich am Goose-Truck stärken.



Abends dann steht die jüdische Gegenwartskultur im Fokus der Blase. Es finden Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte und Diskussionen statt, die den Facettenreichtum der jüdischen Gegenwart verdeutlichen sollen. Ein Kinderprogramm gibt es auch: An diesem Wochenende bietet der bekannte Zeichner Volker Reiche, der den Comic am Bauzaun des Jüdischen Museums gestaltet hat, Zeichenworkshops für Jugendliche und Erwachsene an. An den beiden Sonntagen sollen darüber hinaus auch die Gruppe Charaktrice und Maya Saban für die musikalische Programmgestaltung sorgen.



Informationen zu dem Programm des Pop Up Monuments finden Sie entweder direkt vor Ort oder im Internet und in den sozialen Medien unter dem Hashtag #popupmonument.
 
7. September 2017, 12.44 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
Fotogalerie:
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