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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Neue CD von Badesalz

Auf den Hund gekommen

Die Live-DVD "Dö Chefs" durfte man von dem Comedy-Duo Badesalz ja erwarten. Eine neue CD nach zwölf Jahren von den beiden ist aber eine Überraschung.
Comedy kommt nicht aus der Mode. Die Barths und Ceylans dieser Republik bespielen damit die großen Arenen und Stadien. „Man muss Mario und Bülent dafür nicht an den Pranger stellen“, zollt Henni Nachtsheim den Kollegen durchaus Respekt. „Vor 70000 Leuten allein da vorne zu stehen, da musst du körperlich arbeiten. Das kann nicht jeder. Das muss man wirklich mal anerkennen.“ Für Badesalz sind solche Megaevents vor einem Massenpublikum keine Option. „Wir hatten mal einen schönen Auftritt vor 1800 Leuten, dann haben sie uns in München in ein 4000er-Zelt gepresst“, erinnert sich Gerd Knebel. „Da haben wir gesagt, bitte nie wieder auch wenn alle meinten: Seid doch nicht blöd, nehmt das doch mit.“ Aber Geld ist bekanntlich nicht alles. „Wir haben immer darauf geachtet, den richtigen Rahmen, der zu uns passt, zu finden“, betont Henni.

Die Comedians sind lieber näher dran an ihrem Publikum. Kleine Kulissen, kleiner Kosmos und Figuren, die einem seltsam vertraut sind. Fast wie Familie. Das bringen sie seit vier Jahren in ihrem „Die schönsten Geschichten schreibt das Leben“-Show „Dö Chefs“ auf die Bühne, jetzt endlich dokumentiert auf einer Live-CD. Parallel dazu erscheint auf dem eigenen Frau Batz Records-Label die erste Badesalz-CD seit zwölf Jahren. Die heißt „Mailboxterror“ und der Titel verweist auf eine Inspirationsquelle für die neuen Szenen und Sketches. Der Dank gilt all den absoluten Vollidioten (durchaus liebevoll gemeint), die Gerd und Henni über all die Jahre vollkommen ernst gemeinte, dabei nicht minder blödsinnige Ideen auf dem Anrufbeantworter gesabbelt haben. „Da waren wirklich schräge Sachen dabei“, erzählt Henni. Nichts davon ist im Original auf den Silberling gekommen, sondern in Überhöhungen durch die Badesalz-Buben. Herrlich absurd, wunderbar grotesk. So ist es kaum verwunderlich, dass sich die Beiden bei aller Wertschätzung nicht auf deutsche Klassiker wie Heinz Erhardt und Loriot berufen. Dank vieler Videocassetten, die Onkel Oscar vom britischen Zweig der Knebel-Familie dem Neffen schickte, groovten sich Badesalz auf den trockenen Humor des englischen Duos Smith & Jones ein.

Wie man sich den vorstellen muss? Steht einer oben am Rand einer Müllkippe und schreit: „Ich habe so ein Glück, das gibt’s gar nicht.“ Sein Kumpel klettert zu ihm hoch, ist ganz gespannt, was es da zu sehen gibt. Unten im Kessel steht eine komplette Einbauküche. Die Pointe: sie funktioniert. „Das waren so Sachen, die wir immer gut fanden“, grinst Henni. Für den Nonsens, den sich Badesalz leistet, haben sie für ihre „Hessische Freundschaft“ zwischen Äppler und Handkäs prominente Mitstreiter gewinnen können. Andreas Kümmert und Max Mutzke, „zwei gute Jungs und die besten Sänger Deutschlands“ wie Gerd schwärmt. Die haben als erklärte Badesalz-Fans den Spaß mitgemacht, diese schrillen Zeilen mit viel Sentiment zu interpretieren. „Max hat das in Hamm sogar live vor Publikum aufgenommen“, war Gerd begeistert von so viel Einsatz. Ohne Musik geht eben gar nichts bei Badesalz. Beim 40.Geburtstag der Rodgau Monotones im März stand Henni mal wieder mit den alten Kollegen auf der Bühne und Gerd ließ Flatsch beim Jubiläum für ein paar Minuten auferstehen. „Wir denken bei allem was wir machen sehr musikalisch“, bekräftigt Gerd. „Der Klang der Stimmen ist uns dabei auch sehr wichtig.“ Da darf Knebel auch mal auf den Hund kommen und Henni zollt Beifall: „Wir haben keinen Pitbull auf einer Geräusche-CD gefunden, der schlimmer klang als Gerd.“ Wau.

CD: Badesalz: Mailboxterror, DVD: Badesalz: Dö Chefs, Frau Batz Records/Indigo, VÖ: 16.6.
 
14. Juni 2018, 11.06 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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