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Foto: Guido Zimmermann
Foto: Guido Zimmermann

Museum on the Street

Wandbilder für Frankfurt

Künstler Guido Zimmermann will Frankfurts Straßen mit Wandbildern kulturell aufwerten und attraktiver für Bewohner und Besucher machen. Das Projekt soll durch Crowdfunding finanziert und bis 2016 realisiert werden.
An einer grauen Hauswand in Kempten ist ein Ochse abgebildet. Er trägt eine edle, gelbe Robe, die eine blaue Stola ziert. Die Kleidung erinnert stark an reiche Bewohner des antiken Roms. In seinen Händen hält der Ochse eine Karaffe und gießt in ein Glas, das auf einem roten Tisch steht, eine weiße Flüssigkeit, wahrscheinlich Milch. Obwohl hier ein Tier dargestellt ist, haben seine Handlung und seine Kleidung menschliche Züge. Das Bild ist abstrakt, bunt und auffällig – das exakte Gegenteil von dem eher schlichten und grau gehaltenen Wohnkomplex.

„Mural arts“ nennt man diese Kunst, was übersetzt „Wandmalerei“ heißt. Künstler Guido Zimmermann will sie nun auch im öffentlichen Raum von Frankfurt fördern. „Museum on the Street“ heißt das Projekt. Das Ziel ist es, den kulturellen Wert der Stadt durch sogenannte „Murals“, also Wandgemälde, zu steigern und den Raum attraktiver für Bürger und Besucher zu machen. Aber auch soll Anlass zum Nachdenken und Diskutieren geschaffen werden, denn in den Motiven der Kunstwerke werden aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen. „Das Museum auf die Straße bringen“, erklärt Zimmermann sein Vorhaben in einem Satz.

Schon seit Längerem ist die Aufwertung des urbanen Raums durch solche Wandgemälde ein Trend auf der ganzen Welt. In einigen Städten hat Zimmermann bereits selbst große Wände bemalt, wie etwa den Ochsen in Kempten – nur in seiner Heimatstadt Frankfurt noch nicht. Zimmermann ist seit 1993 in der Graffiti- und Streetart-Szene aktiv und betreibt ein Atelier in der Künstlergemeinschaft AtelierFrankfurt. Er hat sich mittlerweile auf großflächige Malerei im öffentlichen Raum spezialisiert und kooperiert gerne mit anderen Künstlern aus der „Mural“-Szene.

In Frankfurt und Umgebung selbst war er schon an Projekten tätig wie das Bemalen von Hausfassaden. Vergangene Woche beendete er sogar ein Bild an der Liebfrauenkirche. Doch das Arbeiten an mehreren, großen Fassaden war bisher nicht möglich, denn es mangele an finanzieller Unterstützung für solche Projekte. „Es ist nicht einfach, Leute zu mobilisieren“, sagt Zimmermann. In Zusammenarbeit mit anderen Künstlern der „Mural“-Szene soll diesem Projekt durch Crowdfunding in Frankfurt trotz der Bedenken nun eine Chance gegeben werden.

Geplant ist die Bemalung von drei oder mehreren Fassaden, die 50 bis 250 Quadratmetern groß seind. Eine Vorauswahl wurde bereits getroffen. Hier hat Zimmermann Wände, die in Frage kommen, fotografiert, die Besitzer angefragt und mögliche Orte gesammelt. Bei Projektbeginn wird die endgültige Auswahl getroffen. Unterstützung bekommt Zimmermann hierbei auch vom Kulturamt. Mit dem Geld, das aus dem Crowdfunding gewonnen wird, sollen die anfallenden Spesen und Materialkosten wie Wandfarbe und Sprühdosen bezahlt werden. Auch das Honorar für die Künstler wird daraus genommen.

Noch bis zum 10. November kann man das Projekt „Museum on the Street“ unterstützen. Mittlerweile kamen fast 2000 Euro zusammen – der Künstler braucht jedoch und 18.000 Euro. Wird genug gesammelt, steht der Realisierung des Projekts im kommenden Jahr nichts mehr entgegen.
 
2. November 2015, 12.22 Uhr
Martina Schumacher
 
 
Fotogalerie:
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