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Lesung von Ulrich Tukur
Ein Tatort-Kommissar liest
Das Literaturhaus Frankfurt zu Gast im Schauspiel: Am 16. November hat Ulrich Tukur aus seinem Buch „Der Ursprung der Welt“ gelesen. Der Schauspieler, Musiker und Autor durfte sich über einen ausverkauften Saal freuen.
Wenn ein Schauspieler ein Buch schreibt, ist das Literaturhaus Frankfurt schon auch einmal zu Gast im Schauspiel. In diesem Fall ist der Autor ein prominenter Tatort-Kommissar, der auch noch gerne Musik spielt. Ulrich Tukur macht viel, manche Kritiker sagen zuviel. Er betritt die Bühne, wirft seinen Schal auf den Tisch, er fällt runter. Er hebt ihn wieder auf, setzt sich und beginnt aus seinem neuen Roman zu lesen: „Der Ursprung der Welt“. Eine Geschichte, die im Jahr 2033 spielt, aber in einem altmodischen Ton geschrieben ist. Eine Dystopie zwischen Deutschland und Frankreich.
Der Protagonist heißt Paul Goullet, der bei einem Pariser Bouquinisten in einem Fotoalbum seinem Doppelgänger begegnet: Prosper Genoux. Das Foto ist allerdings hundert Jahre alt. Auf der Suche nach seinem zweiten Ich reist er nach Südfrankreich, an Orte, die man aus dem Urlaub kennt: Perpignan, Port Vendres, Banyuls, Argelès, Coullioure ... Beim Schreiben sagt Tukur, lande er immer in Frankreich. Nach einem Erzählband folgt also nun ein Roman. „Da haben sie den Salat“, ruft er seinen Kritikern zu. Das große Haus des Schauspiels ist ausverkauft. Während seiner Lesung schweift Tukur immer wieder ab und erklärt dem Publikum, warum er das genaus so geschrieben hat. Routiniert und zugleich lustig, nur gegen den Frosch im Hals ist er machtlos, bekommt Hustenpastillen aus dem Publikum zugesteckt, isst sie jedoch nicht, sie liegen auf dem Tisch bis die Lesung zu Ende ist.
Die 80 Minuten verfliegen im Nu. Applaus, keine Zugabe. Draußen im Foyer eine lange Schlange aus Leserinnen und Lesern, die ein Autogramm in ihr frisch gekauftes Buch haben wollen. Eine Stunde später hat auch die Autor dieses Textes ihre Widmung bekommen – und das Versprechen, dass es noch weitere seiner Tatorte geben wird, wenn man ihn denn lässt. Tukurs Bier am Signiertisch ist fast leer. Wir brauchen jetzt auch eins. Prost!
Der Protagonist heißt Paul Goullet, der bei einem Pariser Bouquinisten in einem Fotoalbum seinem Doppelgänger begegnet: Prosper Genoux. Das Foto ist allerdings hundert Jahre alt. Auf der Suche nach seinem zweiten Ich reist er nach Südfrankreich, an Orte, die man aus dem Urlaub kennt: Perpignan, Port Vendres, Banyuls, Argelès, Coullioure ... Beim Schreiben sagt Tukur, lande er immer in Frankreich. Nach einem Erzählband folgt also nun ein Roman. „Da haben sie den Salat“, ruft er seinen Kritikern zu. Das große Haus des Schauspiels ist ausverkauft. Während seiner Lesung schweift Tukur immer wieder ab und erklärt dem Publikum, warum er das genaus so geschrieben hat. Routiniert und zugleich lustig, nur gegen den Frosch im Hals ist er machtlos, bekommt Hustenpastillen aus dem Publikum zugesteckt, isst sie jedoch nicht, sie liegen auf dem Tisch bis die Lesung zu Ende ist.
Die 80 Minuten verfliegen im Nu. Applaus, keine Zugabe. Draußen im Foyer eine lange Schlange aus Leserinnen und Lesern, die ein Autogramm in ihr frisch gekauftes Buch haben wollen. Eine Stunde später hat auch die Autor dieses Textes ihre Widmung bekommen – und das Versprechen, dass es noch weitere seiner Tatorte geben wird, wenn man ihn denn lässt. Tukurs Bier am Signiertisch ist fast leer. Wir brauchen jetzt auch eins. Prost!
25. November 2019, 11.06 Uhr
Tom Tizian
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