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Karl, mei Droppe – Bach-Mutationen von Underkarl

Es dauerte nur wenige Minuten beim gestrigen „Jazz im Museum“-Konzert, da war klar, was Mounsonturm-Intendant Dieter Buroch als Veranstalter meinte, als er die Woche davor – nicht ohne Süffisanz – nach dem genialen Ronin-Konzert meinte: „Nächste Woche gibt’s dann wieder richtigen Jazz.“


Angekündigt war Sebastian Gramms’ ganz eigener Blickwinkel auf Bach und somit „Goldbergvariationen". Die Komponist, Arranguer und Kontrabassist tat gut daran, schon zur Veröffentlichung des zugehörigen Albums von „Bach-Mutationen“ zu sprechen. Denn wirklich nah am Original blieb man selten (mitunter aber, gerade wenn Klarinette und Bassklarinette ins Spiel kamen, dann umso schöner) und das Gros der Stücke sind auch „nur“ von Bach inspirierte eigene Werke.


Was aber macht Jazz zu „richtigem“ Jazz, vor allem wenn sich die Musiker im Barock tummeln? Ist es das Auseinandernehmen und Neuzusammensetzen der Vorlagen? Ist es das inspirierte Spiel, gar der Humor – wohl eher nicht, ähem – im Umgang mit den Motiven? Im Gegensatz mit der Leichtigkeit, mit der Nik Bärtsch in der Vorwoche seine haarklein auskomponierte Musik letztlich doch sehr groovig auf die Bühne bracht, ist hier doch viel Ernsthaftigkeit und – ich nenn´s mal – Musicianship im Spiel. Und die Töne werden gerne mal „unhörbar“ gemacht, soll heißen – dem Saxophon zuvorderst wird malträtiert und ihm werden Töne entlockt, die sogar Reste von Wohlklang ausschließen. Womit ich mich ganz sicher als Nicht-wirklicher-Jazzfan geoutet und den Ohren vieler echter Jazzfans disqualifiziert habe. Und davon waren diesmal – verzückt lauschend – mehr da, als bei den letzten Konzerten im Hof des Historischen Museums. Was aber auch zeigt, dass – je nach Progr
ammangebot – unterschiedliche Leute zur selben reihe kommen. Gut so.


Ich wage jetzt noch eine vielleicht sehr vage These, aber egal. Wahrscheinlich klingen die „Goldberg Variationen“ in der Interpretation vom legendären Glenn Gould (und gar schon in der Anlage von Bach) mehr nach Jazz als in der Interpretation/Mutation der erklärten Jazzband. Eie kleine Randnotiz am Ende, die wieder mal belegt, mit welch professioneller Organisation wir es hier bei Summer In The City zu tun haben: Als den Musiker an diesem windigen Vormittag die Noten wegzufliegen drohten, kam der Hilfeschrei von der Bühne. Kein Problem: denn Wäscheklammern gehören zur Grundausstattung des Mousonturms, wenn man im Sommer Open Airs veranstaltet. Respekt.

 
25. August 2008, 15.58 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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