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Interview

Adriana Blidaru: „Ich habe Frankfurt geliebt“

Im Frühjahr war Kuratorin Adriana Blidaru zu Gast im basis e.V. Die Ausstellung, die sie während ihrer Zeit in Frankfurt vorbereitet hat, eröffnet am Donnerstag. Im Interview verrät sie, warum ihr die Stadt so gut gefallen hat und worum es in ihrer kommenden Schau gehen wird.
JOURNAL FRANKFURT: Frau Blidaru, Sie waren im Frühjahr für mehrere Monate „curator-in-residency“, also vor Ort lebende und arbeitende Gastkuratorin im Atelierhaus basis e.V. Wie sind Sie auf das Programm aufmerksam geworden?
Normalerweise lebe und arbeite ich in New York, wo ich eine kuratorische Plattform betreibe. Ich war gerade auf der Suche nach Aufenthalten in Europa, um meine Erfahrung, meine Forschung und mein Netzwerk zu erweitern. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich auf basis gestoßen bin, aber ich erinnere mich, dass ich dachte, dass es perfekt zu mir passt, weil ich mit der dortigen Kunstszene bereits einigermaßen vertraut war. Ich habe Freunde, die an der Städelschule studiert oder gelehrt haben, und ich habe früher mit Künstlern gearbeitet, die in Frankfurt leben, aber ich habe die Stadt nie selbst besucht.

Und ich hatte Recht: Es hat perfekt gepasst! Ich hatte eine wirklich schöne Zeit während meines zweimonatigen Aufenthalts an der basis: Ich hatte viele Atelierbesuche, traf neue Kollegen, aber vor allem fand ich die Struktur des Aufenthalts perfekt, um nicht nur Künstler zu treffen, sondern auch um zu lesen und für die Ausstellung zu recherchieren, die ich im Herbst für die Institution vorbereite.

Was hat Ihnen besonders gefallen?
Ich denke, das Residenzprogramm der basis ist ziemlich einzigartig. Einmal ist die Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsraum sehr nützlich. Als Gastkuratorin ist man in einem Gebäude untergebracht, in dem man ständig Künstlerinnen und Künstler begegnet, die dort ihre Ateliers haben. Das Gebäude verfügt auch über einen aktiven und ansprechenden Ausstellungsraum und eine ziemlich umfangreiche Bibliothek, die man während der Öffnungszeiten nutzen kann.

Die gemeinschaftlich genutzten Räume in den Gebäuden sind Orte, an denen man sich zu spontanen Kaffeekränzchen, Mittag- oder Abendessen trifft und die der gesamten Einrichtung das Gefühl einer echten Gemeinschaft geben. Neben dem Hauptausstellungsraum verfügt die basis auch über einen Projektraum, den die Künstler buchen können, um ihre Arbeiten zu zeigen oder zu dokumentieren. Das habe ich sehr zu schätzen gewusst! Aus New York kommend, kann ich gar nicht genug betonen, wie wichtig diese Art von Institution für die Kunstszene ist - sie schafft ein kreatives Ökosystem, das der ganzen Stadt zum Erfolg verhilft.

Wie haben Sie Frankfurt während dieser Zeit erlebt?
Ich habe Frankfurt geliebt! Ich habe mich oft gefragt: "Würde ich hier gerne leben?", und die Antwort war jedes Mal "ja". Ich habe das Tempo der Stadt, die Lebensqualität, das Essen und auch die Tatsache genossen, dass die Stadt – obwohl sie klein ist – sehr international wirkt. Institutionen wie die basis bringen ständig neue Leute und neue Ideen in die Stadt, das ist wichtig. Außerdem finden in den Frankfurter Institutionen und Museen immer wieder spannende Ausstellungen statt, von denen viele eine große Resonanz haben und sogar das internationale Kunstgeschehen bestimmen.

Am 15. September eröffnet nun die von Ihnen im Frühjahr vorbereitete Ausstellung. Worum geht es in „Cassandra Complex“?
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von sechs internationalen, zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern: Hanna-Maria Hammari, Nona Inescu, Dennis Siering, Özgür Kar, Claudia Martínez Garay, and Jose Montealegre. „Cassandra Complex“ ging von der Idee aus, dass soziale und ökologische Kämpfe durch eine komplexe und tiefgreifende Geschichte miteinander verbunden sind. Jedes der Werke zeigt auf seine Weise, wie die Klimakrise letztlich die Folge einer tief verwurzelten Entfremdung des Menschen von der Natur ist und welche Reaktionen darauf möglich sind. Dazu soll es neben der Ausstellung auch ein öffentliches Gesprächsprogramm geben.

>> Cassandra complex, 16.9.-4.12., basis e.V., gutleutstraße 8-12, 60329 Frankfurt, di-fr 11-19 Uhr sowie sa+so 12-18 Uhr
 
14. September 2022, 11.59 Uhr
kjc
 
 
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