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Fußballgeglotze idisches Speisen

Kleine Geburtstagskinder und der blinde Dialog

Kleine Wohnzimmer sind ptrk9000s Liebstes. Dass in diesen überall und immer Fußball läuft allerdings nicht so sehr. Deshalb floh er kurz mal nach Bollywood und machte im Dialogmuseum die Augen zu.
Unter der Woche geht man ja mal gerne raus, in kleine Wohnzimmer, um dort im vertrauten Umfeld lokale Kaltgetränke zu sich zu nehmen. Nur manchmal nervt es einfach, dass an jedem Kiosk, in fast jedem Laden, Fußball laufen muss. Die Spiele der Eintracht mal ausgenommen, dass würde ich ja noch verstehen. Aber überall ergibt sich das gleiche Bild: Unkommunikatives auf die Leinwandgeglotze mit Glasfesthalten. Ist das Spiel vorbei, dann gehen die drei Gäste, die nun mit ihren 2 Getränken fast 2 Stunden lang den ganzen Betrieb gegen Null gefahren haben, nach Hause. Das verstehe ich nicht. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen, das wäre schlimm.

Da war es doch am Wochenende mal wieder ganz cool, da wir Besuch hatten, waren wir eigentlich den ganzen Tag irgendwo in Frankfurt unterwegs. Im mag unsere Stadt am Main auch wegen der kurzen Wege und der daraus resultierenden Übersichtlichkeit!

Freitags wollten wir uns mal indisch bespeisen lassen und pilgerten in das von außen unscheinbare Bollys Chillys in der Bethmannstraße, ein paar Schritte vom Eintrachtshop entfernt. Nicht überfüllt, aber lecker war es dort, freundlich las man uns die Wünsche von den Augen ab, um diese in Windeseile zu erfüllen. Da habe ich in diversen Butzen schon anders erlebt, aber hier hatte der Abend wirklich Spaß gemacht, zumal man auch ein wenig zum Gucken hat, ist doch das kleine Restaurant mit allerlei Indischkeiten ausstaffiert.

Hinterher ging es ins Mampf zum Bernd Theimann Trio, allesamt Musiker mit bestimmt 9000 Jahren Erfahrung am Instrument, die dort mit Piano, Bass, Schlagzeug und Gesang Jazzarrangments zum Besten gaben, aber auch mit dem einen oder anderen süffisanten Kommentar über ihre eigene Musik nicht hinter den Berg halten konnten. Und das hat der ganzen Sache noch ein wenig Spaß eingehaucht, denn auch Jazz muss nicht unbedingt Musik für Pullunder – Technokraten und graubärtige Oberstudienräte sein!

Am Samstag ging es erst einmal, wie so oft, zum Konstimarkt, wohl auch wegen des Wetters war es dort nicht zu überlaufen, wovon ich sicherlich kein Gegner bin. Von der Konsti machten wir einen Schlenker ins Bockenheimer Depot, der Heldenmarkt war unser Ziel, eine Endverbrauchermesse für nachhaltige Produkte, in der Hauptsache Biolebensmittel, Ökostrom und diverses Artverwandtes. In der Sache recht interessant, auch wenn ich mich über den Eintrittspreis ein wenig geärgert hatte. Besuchsbedingt ging es dann vom Heldenmarkt nochmal in die kleine Markthalle und dann ins Walden, aber nur, weil das Cafe Opitz, das Cafe Karin und das Place to be voll bis unter die Decke waren. Kann man ja verstehen, wenn man die Tüten mit Kurzzeit-Saisonklamotten gepackt hat, dass man sich den Kosumrausch nochmal mit einem Latte-irgendwas herunterspülen möchte.

Dann wollte nochmal die Naturbar im Oeder Weg ausgecheckt werden, ich glaube, das ist das sogar dienstälteste vegtarische Restaurant in Frankfurt, allerdings lasse ich mich hier gerne korrigieren. Hier bekommt man jeden satt, denn für jeden noch so individuellen Ernährungsspleen hat man hier eine Lösung parat. Modern, ansprechend und mit saisonaler Ausrichtung (Pfifferlinge) gestaltet sich die Speisekarte, auch hier wurden wir fündig und glücklich. Hinterher ging es nochmal ins Mampf, denn gestern waren wir eigentlich auch nur dort, weil ich die Tage verwechselt hatte, ich Schussel, und dachte, der grandiose Reverend Schulzz spielte bereits am Freitag. Aber nein, Samstagabend war dann der richtige Welcher. Der Reverend ist eigentlich Bob Dylan in blond, ein sympathischer Kerl, der nicht erst seit gestern seine Instrumentarium bespielt, und das merkt man! Fast schon überfüllt war es im Mampf, weshalb wir, ich gebe es hinter vorgehaltener Hand ja zu, ab und zu ‚rübermachten ins Nord (hoch zwei), denn auch dort reicht man gerne den Gästen ein kühles Getränk über die Theke. Zum Konzert wollte ich noch anmerken, dass unter anderem natürlich auch Stella Field an der singenden Säge ein absolutes Highlight gewesen ist! Hinterher gings es nochmal hinab in den Dreikönigskeller, denn die Bumblebees legten auf, und die drei Damen spielten wie immer eine gekonnte Mischung aus French Pop, Sixties und Indie, das kann sich immer wieder hören lassen. Auf dem Rückweg schaute ich nochmal in der Alten Liebe vorbei, wobei ich dem Personal auch eine gute Besserung in Punkto Erkältung wünsche, und zum Schluss habe ich den Kleinen zum vierten Geburtstag gratuliert. Ponyhof heißt er und er durfte noch bis in den frühen Morgen aufbleiben, weil so viele Geburtstagsgäste da waren. Musikalisch gaben sich die DJs von Fonkey Donkey, Swingers Club und der Tarantino Party die Platten in die Hand, eine Mischung also zwischen Funk, Elektroswing und Filmsoundtracks, die den tanzenden Menschen ausnehmend gut gefallen hatte!

Sonntags ging es schon früh raus, denn das Dialogmuseum war das Ziel, und auch hier hatten wir ein grandioses Museumserlebnis „der etwas anderen Art“, begibt man sich doch in völlige Dunkelheit, um das Gefühl des völligen Blindseins am eigenen Leib zu erfahren. Selten war ein Museumsbesuch so intensiv und empfehlenswert zugleich!

Danach radelte man noch zum Radiosender, denn „x wie raus“ wollte, wie so oft sonntags, moderiert werden. So darf ein Wochenende verdient zur Neige gehen!
 
7. Oktober 2013, 12.01 Uhr
ptrk9000
 
 
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