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Finale Depression

spahnSilvester ist eine Krankheit. Meistens Brechdurchfall. Pünktlich zur großen Jahresend-Feier hat es mal wieder die Hälfte unseres Freundeskreises erwischt. Beliebteste Ausfallerscheinungen sind Mandelentzündung, Stirnhöhlenvereiterung oder eben der üble Magen-Darm-Virus! Auch ich habe mich ausgerechnet jetzt wieder irgendwo angesteckt. War ja klar! Schließlich benimmt sich der Norovirus wie die Weltwirtschaftskrise: Er kommt niemals im Hochsommer. Nein, viel schöner wird das Desaster doch erst, wenn die Grundstimmung unter Tiefnebelfeldern fröstelt. Eine fiese Jahreszeit! Angeblich gibt es die Dezember-Feiertage ja nur, damit vor lauter Winter-Depression nicht alle aus dem Fenster hüpfen. Die machen aber alles nur noch schlimmer. Da ist man Weihnachten tagelang mit der irren Verwandtschaft an den Baum gefesselt. Und muss schließlich mit einer einzigen Silvester-Party nachholen, was das ganze Jahr über verschnarcht wurde. Auch mein Mann hat hohe Ansprüche. Er schwört: „ICH fahre NIE wieder in eine Schwarzwald-Hütte, in der es für sechs Leute nur einen Eimer und ein Klo gibt!“ Ich frage ihn: „Warum müssen wir überhaupt feiern? Und was? Dass wir das Jahr mal wieder überlebt haben?“
Der absolut elendste Tag im Jahr ist aber der Neujahrstag! An keinem anderen ist die Stadt so dunkelgrau, kalt und hässlich. Passt zwar zum Körpergefühl. Deprimiert aber doppelt. Überhaupt bleibt der halbe Januar leblos und öde. Die Stadt zuckt nicht mal mehr. Theater? Zu! Konzerte? Nix! Eintracht? Winterpause! Wie gesund muss man eigentlich sein, dass dieser Anfang einem nicht schon den Rest gibt? Nun, vielleicht ist eine Magen-Darm-Grippe ja auch eine Chance. Nämlich die, sich aus dem ganzen Irrsinn auszuklinken, ins Bett zu legen und einfach auf die Sonne zu warten. Also: Bleiben Sie tapfer! Und kommen Sie gut durch die trostlose Zeit!

Erschienen im Journal Frankfurt, Ausgabe 1/2009
 
29. Dezember 2009, 21.46 Uhr
Petra Spahn
 
 
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