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Edles Gebäck und nächtliche Verlockungen

Double Diamond im Yachtklub, Modeschau im Sky und die Bamboo-Party im Orange Peel: Es war wieder Wochenende, und Patrick9000 umtriebig wie eh und je ...
Schon Mittwoch nachmittags sah ich mich mit der Situation konfrontiert, dass ich mich über Nacht zwar nicht in einen Käfer, aber in einen Kletterbaum für Möpse verwandelt hatte, denn als ich so gedankenverloren in einem gemütlichen Sofa im Edelkiosk versank, war ich plötzlich übersäht mit einer gefühlt unendlichen Anzahl kleiner Hunde, die mal hier, mal dort auf mir herumsprangen und mich mit ihrem flauschigen Fell eindeckten, sehr verräterisch übrigens, denn ich hatte schon die Befürchtung, mein Kater zuhause könnte eifersüchtig werden.
Die kleinen Fellwesen gehörten übrigens zu Guido Braun, dem eine höhere Macht befohlen haben muss, das Leben der kleinen Hundearmee photographisch zu dokumentieren, um dann die Bilder mittels einer App, welche Mark Zuckerhut oder wie auch immer für kleines Geld erworben hat, auf Facebook zu laden. Ausserdem konnte ich mich sowieso gerade so schlecht bewegen, denn ich hatte mir schon einige leckere Muffins hinter die Binde geschreddert, und auch Schokokuchen muss dabei gewesen sein, wie die Flecken auf dem Shirt dokumentierten. Dazu gab es Soja-Latte Macchiato und die Welt war in Ordnung, auch für die vielen kleinen Erdenmenschen, die offensichtlich bevorzugt von ihren Eltern mitgebracht werden, weil sie hier gerne gesehen sind, und das waren wohl alles top Eltern, denn hier haben mich die kleinen Lendenfrüchte keinen Meter genervt. Und ich muss sowieso nochmal hingehen, nächste Woche gibts nämlich Mohnkuchen, mit ganz wenig Teig und Mohn bis unter die Hutkante, den hatte ich mir doch so sehnlichst gewünscht. Insgeheim. Eine tolle Idee hatten sie da, das erste vegane Cafè "der Stadt" zu eröffnen, und man kann sich im EK auch über die ganzen Tierschutzthematiken informieren, Literatur steht vor Ort genug zur Verfügung, aber man möchte hier weder mit dem Zeigefinger herumdeuten oder gar missionieren, man setzt hier wohl eher darauf, dass guter Geschmack und gesunder Menschenverstand am Ende die haushohen Gewinner sein werden. Und ausserdem möchte ich beim nächsten Mal ein wenig in die Röhre gucken, denn in der Ecke steht ein PAL - Fernseher mit einer Super Nintendo Konsole, alles Gerätschaften aus Zeiten, in denen 16 Bit noch für harte EDV-Arbeit oder abendliche Volltrunkenheit standen.

Am Freitag wollte ich eigentlich ins Mal seh'n - Kino, aber das letzte Meeting dauerte zu lange und die Abendmaschine landete mit Verspätung und so beschlossen wir, "Work hard, Play hard" ein anderes Mal zu schauen und pilgerten direkt in den Yachtklub, dem kleinen Hausboot von Hans und Thomasz, der Heimstätte glücklicher Nachtnomaden und gleichzeitig Jugendzentrum für Erwachsene, denn Kirstin von der Heydt und Ralf Barthelmes spielten sich als Double Diamond horizontal und vertikal durchs Plattenregal, und da kann man sich einer geschmackvollen Selektion sicher sein. Nicht weit davon entfernt, in der Alten Liebe, ließen ganz andere Gesellen die Puppen tanzen, die kleinen Seven Inches flogen verdammt niedrig, denn DJ Elviz und the Drifter hatten sich die smarte Veruschka geshanghait und so wurde elegant Early Reggae, Ska, Rocksteady, Northern Soul, Rhythm & Blues, und Popcorn aufgelegt. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen
Lange ging es und irgend jemand muss mir noch Sesamsauce vom L'Amir auf die Jacke gekleckert haben, o tempora, o mores.

Samstags wollte ich den Milben noch ein bißchen länger wie sonst zuhören und verzichtete auf den Flohmarktbesuch, aber nicht auf die übliche Runde auf dem Konstimarkt, so daß ich mich wenigstens einmal pro Woche gesund ernähre.
Am Abend bin ich ins Sky getapert, denn als ich als Mopsmatraze fungierte, erzählte mir Guido Braun von seinen Vorbereitungen für die anstehende Modeschau im Sky, der Public Untouchables Fashion Show, in deren Rahmen die neuen Kollektionen von Elle Asfour und Lockstoff präsentiert werden wollten, und das war unter anderem für mich die Gelegenheit, schöne Menschen ganz unverhohlen bewundern zu dürfen und ausserdem konnte ich so mal legal einen Laden besuchen, den ich nicht unbedingt ganz oben auf meiner virtuellen Liste stehen habe.
Das war ein feiner Spaß, während man bei Elle Asfour auf dezentes Weiß setzt, kommt Lockstoff eher verspielt daher, und ja, wie eindrucksvoll auf dem Laufsteg bewiesen, Models dürfen auch beim Privatspazieren eine Schattensilhouette ins Mainufergras werfen, damit ihnen die Enten nicht aus Mitleid ihr Brot hinterherwerfen müssen, eine feine Sache, das, und wirklich Rock 'n' Roll für die Augen! Um das Paket richtig rund zu machen, sozusagen als i-Tüpfelchen, wurde die Lockstoff - Show von der Frankfurter - Sängerin Lauryn Mark begleitet, wie heißt es doch so schön: Und ewig lockt das Weib
Wenn ich schon mal in der Ecke bin, dachte ich mir, guck ich mal bei Bamboo im Orange Peel vorbei, denn die Booking Agentur Bureau 45 hatte Onkel Menzel den Lisbethbub und Groovespezialisten Smoove vorbeigeschickt, der wiederum den grandiosen Sänger Turrell im Gepäck hatte (Foto), und die beiden sind europaweit sicherlich in Sachen Funk kein Geheimtipp mehr. Dementsprechend hat der Laden gerockt, ein Tanzspaß allererster Güte. Parallel fand ja noch im Oben Peel die Aurora - Party statt, aber da hab' ich nur kurz reingelugt, hab' mal kurz "Privjet" gewünscht, denn ich wollte wieder "Heim" zum Südmain, aber nicht, ohne im Yachtklub mal kurz bei Daniel M. vorbeizugucken, der für seinen feinen elektronischen Sound, aber auch dafür, dass es einfach ne coole Socke ist, bekannt ist, und auch da war die Party am brodeln, so wie es sich für den Yachtklub auch gehört.
In Alt - Sachsenhausen passen nachts Hundertschaften von Polizisten auf, dass die ganzen vollgesoffenen Minusgehirne nicht in die kaputten Flaschen treten, die wiederum andere Volltrottel dort zerschmetterten. Wenn eine höhere Macht mich bestrafen wollte, wird sie mich sicherlich zur Daseinsform des volltrunkenen Destrict 9 - Besuchers degradieren. Aber Augen zu, Gehirn aus und durch, denn ich wollte nochmal kurz bei Chocolat im Ponyhof vorbeigucken, um auch dem charmanten Thekenpersonal einen guten Abend wünschen. Wahrscheinlich haben sich viele nicht getraut, sich durch das Idiotenmeer zu kämpfen, denn im Ponyhof war es eher übersichtlich gefüllt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat, ausserdem waren die DJs, nämlich Alexander Antonakis, Heiko MSO und Jonny Love guter Dinge, denn mindestens 2 von dreien zogen nach dem Gig noch weiter zum Woandersauflegen. Mir hatte es dann auch mal geschickt und so begab sich der kindliche Kaiser wieder zurück in seinen Efelbeinturm.

Am Sonntag begab ich mich zeitnah in die heiligen Radio X -Hallen, denn ich wollte noch x wie raus moderieren, und war voller Hoffnung, dass es zeitlich klappt, die smarte Gypsy - Punk Combo Worldly Savages (UK) noch vor ihrem Gig im Orange Peel ins Studio zu holen.
Aber Pustekuchen, das Studio war zu, ich kam nicht rein zum Senden, also habe ich alles nennenswerte über Facebook 'rausgeballert, damit nicht alles 'grad für die Katz' gewesen ist.

Geht raus, die Nacht ist schön.
 
16. April 2012, 11.19 Uhr
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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Text: Jasmin Schülke / Foto: Raumerweiterungshalle, in der die Wanderausstellung präsentiert wird; hier in Leipzig 2023 © SFR Stefan Fischer
 
 
 
 
 
 
 
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