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Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen

"Ein Heiratsschwindler, ein Dopingsünder und ein Bankdrücker! Das sagt ja schon alles!"

Von diesem und zahlreichen ähnlichen Kommentaren und Prognosen zum Saisonbeginn lasse ich mich doch nicht beeindrucken! "Pft..", denke ich mir, "Heiratsschwindler?" Wenn es seiner körperlichen und mentalen Fitness zuträglich ist, dann erkläre ich mich sogar persönlich dazu bereit, unserem iranischen Neuzugang auch noch eine dritte Ehefrau zu besorgen. "Bankdrücker?" Ich erinnere mich noch an einen Neuzugang aus Hamburg, der erst äußerst skeptisch als Chancentod am Main begrüßt wurde, bevor man ihm nur kurze Zeit später schon ein eigenes Lied gewidmet hat. Nun, und der Dopingsüder? Ob einer unserer neuen Werbepartner, nämlich ein Pharmakonzern, etwas damit zu tun hat? Wohl kaum.

Jetzt ist sie also da, die langersehnte Saison 2007/2008! Und wenn auch einiges neu ist (Spieler, Wurst- und Arzneimittelsupplier, sogar ein Friseur), so ist doch zum Glück auch vieles noch beim Alten bei meinem Lieblingsverein, nicht nur die Frisur meines neuen Lieblingskapitäns.
Die samstägliche Routine zum Beispiel ist endlich wieder zuück! Vorbei sind die öden Samstage, an denen man gemütlich ausschlief, anschließend stundenlang einkaufen und/oder kaffeetrinken oder Museen besuchen ging, oder auf der Couch rumsaß, um die Wiederholungen von mehreren Jahrzehnten langweiliger TV-Serien anzuschauen und dabei langsam aber sicher in eine Art sonderbaren Dämmerzustand verfiel (statt brav die Bundesligastatistiken der letzten 40 Jahre auswendig zu lernen). Nein, endlich haben die Wochenenden wieder einen Sinn!
Bereits am Freitag abend stellt sich gar nicht erst die Frage nach Unternehmungen. Das erste Saisonspiel in der soeben wiedereröffneten Stammkneipe anzuschauen, ist Pflicht. Wer spielt und was bei der Partie auf dem Bildschirm passiert, interessiert mich ehrlich gesagt nicht besonders. Auch wenn ein leises Raunen durch die Kneipe ging, als Schalkes neue Nummer 13 eingewechselt wurde, und ihm jeder heimlich irgendwie eine kleine, aber langwierige Vereltzung an den Fuß wünschte. Aber allein die Geräuschkulisse stimmt angenehm auf den kommenden, so lang ersehnten Tag ein, und ebenso die Gesellschaft von gleichgesinnten Menschen, die mir in den vergangenen Monaten auch irgendwie gefehlt haben.
Und auch am Samstag sind dann wieder alle da. Überpünktlich, neunzig Minuten vor Anpfiff trifft man sich schon an der Straßenbahnendhaltestelle, mich überkommt plötzlich das Gefühl, wieder zuhause zu sein, und um mich herum sehe ich überall die altbekannten Gesichter, die heute glühen vor freudiger Erwartung und vielleicht auch aufgrund von bereits in der Straßenbahn genossenen alkoholischen Kaltgetränken...
Auch die Routine im Stadion hat sich gottseidank nicht geändert, warmmachen auf dem Rasen und auf den Rängen, spätestens beim Anstimmen von "Im Herzen von Europa" stellt sich auch die Gänsehaut wieder ein und es ist, als hätte es diese zehn waldstadionfreien Wochen nie gegeben. Dass uns unsere Jungs dann auch noch mit einem Heimsieg beschenkten, machte den Tag natürlich noch perfekter. Klar, an jedem anderen Spieltag hätte man ja wieder jede Menge Grund zum mosern gehabt! Aber am ersten Spieltag kann ich über ein paar verpasste Chancen getrost einmal hinwegsehen und mich naiv über den Tabellenplatz drei freuen!
Und unsere Neuzugänge? Nun, Junichi "Ina" Inamoto wirkt fast so, als leide er noch immer ein klein wenig unter Jet Lag, und (der übrigens tatsächlich sehr sympathische) Mehdi Mahdavikia gesteht nach seinem ersten Ligaspiel am Main selbst ein, dass es noch Steigerungspotenzial gibt. Aaron Galindo hat wohl gestern niemand wirklich vermisst. Aber das ist natürlich nicht seine Schuld. Alle drei werden ja in den nächsten Monaten genug Möglichkeiten haben, uns zu überzeugen, und ich zweifele auch nicht daran, dass sie dies bald tun würden. Auch wenn man kein Hellseher sein muss um vorauszusagen, dass die Unkenrufe schon bald an jedem Tresen bald wieder laut werden und auch wenn ich weiß, dass auf Sonnenschein auch immer wieder Regen folgt. Aber was kümmerts mich? Heute ist schließlich alles gut und der Anfang ist gemacht! Und der Anfang, das sagte auch schon Aristoteles (jawoll!), ist schließlich die Hälfte des Ganzen.
Platz drei!
 
12. August 2007, 18.51 Uhr
Jessika
 
 
Fotogalerie:
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