Es sind die kleinen Konzerte, bei denen man immer interessante Informationen aus erster Hand bekommt. Denn es bleibt einfach nicht aus, dass man in einem Raum wie dem Bett mit den Musikern ins Gespräch kommt, wenn sie selbst das Merchandise machen und ihre CDs verkaufen oder auf dem Weg zum Schlafplatz oben im Fachwerkhaus sich noch einen Drink an der Bar holen.
So erfährt man von Choir Of Young Believers, dass Kopenhagen auch eine sehr lebendige Szene hat während wir hier vor allem von schwedischen und norwegischen Rockbands und Jazzern überrannt werden. Und dass die dänische Regierung die jungen Musiker supportet.
So konnte der Choir (www.myspace.com/choirofyoungbelievers), eigentlich eine Gemeinschaft wechselnder Musiker (ähnlich wie bei der Bright Eyes-Familie rund um Conor Oberst), die sich zu Sänger, Gitarrist und Songschreiber Jannis Noya Makrigiannis gesellen, quasi mit einer Ausfallbürgschaft nach Deutschland reisen, um dann auch an Orten wie Frankfurt spielen zu können, wo sie noch nie waren. Und so klang es auch gar nicht zynisch, als der Chorchef nachdem er das Publikum gezählt hatte meinte, na immerhin 17 Leute, wo uns hier noch keiner kennt, das freut mich.
Und dann spielt der Mann mit den griechischen wie indonesischen Wurzeln, diesmal im Duo begleitet von Cecilie Trier (die Familie stammt ursprünglich tatsächlich von da), ein wunderbares Set, einfühlsamer Gesang mit wohligem Timbre zu klaren, sehr differenzierten Fender Stratocaster-Klängen (diesmal kein akustische Klampfe wie in vielen Live-Videos im Netz), dazu ein Cello, das in allen Lagen, in den Höhen wie Tiefen, als Harmonie, Melodie- oder Perkussion-Instrument (und mit ein paar wenigen Effektgeräten) eingesetzt, wunderschön klang. Cecilies zweite Gesangsstimme war dazu das Tüpfelchen auf dem I und mehr braucht es nicht, um selbst im Duo mit sehr reduzierten Versionen die COYB-Songs zur Entfaltung zu bringen.
Ganz in Schwarz, dazu inzwischen mit Bart und Hut, sieht Makrigiannis von weitem wie die Reinkarnation von Danyel Gérard aus. Nur verarbeitet er in seiner Musik Gott sei dank andere Einflüsse, die man alle bei myspace nachlesen kann.“ Atmoshärische Songs wie ,Wintertime Love sind wie geschrieben für die Jahreszeit