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Bürgerwochenende im Historischen Museum
Skulpturen, Führungen und dazu einen Kaffee
Der Countdown zur Eröffnung des Neubaus des Historischen Museums im Herbst läuft. Bei einem Bürgerwochenende im Mai gibt es einen kleinen Vorgeschmack. Die Highlights: Der Museumsplatz und das neue Café.
Herkules hat im Laufe der Geschichte seinen Kopf verloren. Vielleicht dreht er auch deshalb dem Betrachter verschämt den Rücken zu. Die beeindruckende Sandsteinfigur ist eine von zwölf Skulpturen, die einst dekorativ in Frankfurter Lustgärten standen, dann im Depot in der Borsigallee eingelagert wurden und am 20. und 21. Mai beim Bürgerwochenende ganz offiziell an der Neubaufassade des Historischen Museums zu sehen sein werden. Dann wird nämlich der Bauzaun abgebaut, der Blick auf den Museumsneubau, die Freitreppe und den neuen Museumsplatz freigegeben.
Die Besucher werden sich dann ganz in Ruhe die Skulpturen von Herkules, Flora und den Gottheiten Minerva, Pluto, Juno und Diana sowie die Allegorien der Himmelskunde, der Architektur und der Schauspielkunst ansehen können, die auf den Museumsplatz blicken. Während die Skulpturen auf der Südfassade zu sehen sind, zieren Spolien, also historische Sandsteinbauteile aus dem alten Frankfurt, die Nordseite. Es handelt sich dabei um Fensterbogensteine, Wappen, Ornamentbögen und Grabdekorsteine, die wie die restlichen Skulpturen auch aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen.
„Der Museumsplatz wird von den Skulpturen geprägt. Es ist die Bühne des Museums“, sagt Museumsdirektor Jan Gerchow. Mit dem außergewöhnlichen Freiluftdekor des Museumsneubaus wolle man zeigen, wie das Museum arbeite. „Wir sammeln Fragmente der Geschichte und stellen sie neu zusammen“.
Am Bürgerwochenende dürfen die Besucher bei freiem Eintritt das Museum und das neue Foyer erkunden, an verschiedenen Führungen teilnehmen und zur Erholung im neuen, von den Gastronomen Kay und Martina Exenberger betriebenen, Museumscafé einkehren. Das Café befindet sich auf der Ebene O des Museumsneubaus und offeriert unter anderem auf der Terrasse Kuchen, Salate und Snacks – auch unabhängig von einem Museumsbesuch.
Der lange Weg zum Neubau
Bis es soweit ist, wird hinter dem Bauzaun noch fleißig gewerkelt. Das Bürgerwochenende ist auch nur eines von vielen Etappenzielen. Zuvor übergibt das Hochbauamt den Neubau Mitte Mai in einem Festakt vor geladenen Gästen an das Kulturamt. Der Neubau selbst soll dann am zweiten Oktoberwochenende feierlich eröffnet werden. Als Redner soll Bundespräsident Frank Walter Steinmeier angefragt sein. „Bis zur Eröffnung müssen die Mitarbeiter mit weißen Handschuhen bestückt noch 4500 Objekte in das Museum einräumen“, verrät Jan Gerchow.
Als Gerchow die Leitung des Historischen Museums 2005 übernahm, war die Debatte um den Wiederaufbau der Altstadt so richtig entbrannt. Der 1972 errichtete graue Betonbau des Historischen Museums, damals das angeblich unbeliebteste Gebäude in der Frankfurter Innenstadt, sollte saniert werden. Doch die zu erwartenden Kosten von mehr als 35 Millionen Euro schienen damals wenig lohnend. „2006 machte die neugewählte schwarz-grüne Koalition Nägel mit Köpfen und riss nicht nur das Technische Rathaus ab, sondern gab auch dem Neubau des Museums eine Chance“, so Gerchow. Der 54,3 Millionen Euro teure Neubau habe nicht, wie die Altstadt versucht, historische Orte zu rekonstruieren. „Es handelt sich dabei um eine moderne Architektur, die Bezug nimmt auf die Altstadt“. Mit rotem Sandstein und Schieferdach werden die traditionellen Stilmittel aufgegriffen. „Es wurde kein Kontrast geschaffen, sondern ‚weitergebaut’“, so Harald Heußer, Fachbereichsleiter vom Hochbauamt. „Man hat das Gefühl, der Neubau steht schon ewig da, obwohl er neu ist.“ Und das in unmittelbarer Nähe zum Haus Wertheym, dem einzigen Fachwerkhaus der Altstadt, dass den Bombenhagel im Krieg überstand, und dem Stauferbau, zwei Meilensteinen der Frankfurter Geschichte.
Die Besucher werden sich dann ganz in Ruhe die Skulpturen von Herkules, Flora und den Gottheiten Minerva, Pluto, Juno und Diana sowie die Allegorien der Himmelskunde, der Architektur und der Schauspielkunst ansehen können, die auf den Museumsplatz blicken. Während die Skulpturen auf der Südfassade zu sehen sind, zieren Spolien, also historische Sandsteinbauteile aus dem alten Frankfurt, die Nordseite. Es handelt sich dabei um Fensterbogensteine, Wappen, Ornamentbögen und Grabdekorsteine, die wie die restlichen Skulpturen auch aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen.
„Der Museumsplatz wird von den Skulpturen geprägt. Es ist die Bühne des Museums“, sagt Museumsdirektor Jan Gerchow. Mit dem außergewöhnlichen Freiluftdekor des Museumsneubaus wolle man zeigen, wie das Museum arbeite. „Wir sammeln Fragmente der Geschichte und stellen sie neu zusammen“.
Am Bürgerwochenende dürfen die Besucher bei freiem Eintritt das Museum und das neue Foyer erkunden, an verschiedenen Führungen teilnehmen und zur Erholung im neuen, von den Gastronomen Kay und Martina Exenberger betriebenen, Museumscafé einkehren. Das Café befindet sich auf der Ebene O des Museumsneubaus und offeriert unter anderem auf der Terrasse Kuchen, Salate und Snacks – auch unabhängig von einem Museumsbesuch.
Der lange Weg zum Neubau
Bis es soweit ist, wird hinter dem Bauzaun noch fleißig gewerkelt. Das Bürgerwochenende ist auch nur eines von vielen Etappenzielen. Zuvor übergibt das Hochbauamt den Neubau Mitte Mai in einem Festakt vor geladenen Gästen an das Kulturamt. Der Neubau selbst soll dann am zweiten Oktoberwochenende feierlich eröffnet werden. Als Redner soll Bundespräsident Frank Walter Steinmeier angefragt sein. „Bis zur Eröffnung müssen die Mitarbeiter mit weißen Handschuhen bestückt noch 4500 Objekte in das Museum einräumen“, verrät Jan Gerchow.
Als Gerchow die Leitung des Historischen Museums 2005 übernahm, war die Debatte um den Wiederaufbau der Altstadt so richtig entbrannt. Der 1972 errichtete graue Betonbau des Historischen Museums, damals das angeblich unbeliebteste Gebäude in der Frankfurter Innenstadt, sollte saniert werden. Doch die zu erwartenden Kosten von mehr als 35 Millionen Euro schienen damals wenig lohnend. „2006 machte die neugewählte schwarz-grüne Koalition Nägel mit Köpfen und riss nicht nur das Technische Rathaus ab, sondern gab auch dem Neubau des Museums eine Chance“, so Gerchow. Der 54,3 Millionen Euro teure Neubau habe nicht, wie die Altstadt versucht, historische Orte zu rekonstruieren. „Es handelt sich dabei um eine moderne Architektur, die Bezug nimmt auf die Altstadt“. Mit rotem Sandstein und Schieferdach werden die traditionellen Stilmittel aufgegriffen. „Es wurde kein Kontrast geschaffen, sondern ‚weitergebaut’“, so Harald Heußer, Fachbereichsleiter vom Hochbauamt. „Man hat das Gefühl, der Neubau steht schon ewig da, obwohl er neu ist.“ Und das in unmittelbarer Nähe zum Haus Wertheym, dem einzigen Fachwerkhaus der Altstadt, dass den Bombenhagel im Krieg überstand, und dem Stauferbau, zwei Meilensteinen der Frankfurter Geschichte.
19. April 2017, 10.08 Uhr
Nicole Brevoord
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