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Foto: Frankfurter Kunstverein/Norbert Miguletz
Foto: Frankfurter Kunstverein/Norbert Miguletz

Ausstellung

Wie geht es jetzt weiter?

Der Frankfurter Kunstverein zeigt zwölf Erzählungen aktueller Kunst aus Spanien und öffnet damit seine Türen für das Ehrengastland im Rahmen der diesjährigen Buchmesse. Die Arbeiten befassen sich mit in die Gegenwart überlieferten Geschichten.
Wie geht es jetzt weiter? Das ist angesichts der großen Krisen sicherlich die zentrale Frage, die uns beschäftigt. Der Frankfurter Kunstverein zeigt im Rahmen des Kulturprogramms zur Buchmesse zwölf visuelle Erzählungen, also Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus Spanien, die sich mit den geerbten Ideen von Fortschritt beschäftigen. „In diesem dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts finden so grundlegende Veränderungen und mit solcher Geschwindigkeit statt, dass wir diese kaum verarbeiten können“, so die Kuratorinnen Rosa Ferré und Ana Ara. Die Politik erweise sich als unfähig, mit einer Realität umzugehen, die zu komplex und vernetzt sei und von finanziellen Automatismen beherrscht werde. Fragen nach Identität, die Bedrohung der Natur, Stadtkultur sind einige der Themen, mit denen sich die Kunstschaffenden befasst haben. In ihren Erzählungen finden sich tradierte Geschichten und Mythen wieder. Sie haben Spuren hinterlassen, erzählen weitere Geschichten und stellen die kulturellen und sozialen Konstruktionen – vielleicht auch Ideologien – infrage.

Es ist ein ästhetischer Parcours, der alle Etagen des Kunstvereins durchzieht, angefangen von „Einer moralischen Erzählung“, die die gesamten Fenster des Treppenhauses bespielt. Das Künstlerinnenduo Momu & No Es stellt die Sünden unserer Zeit dar: Bilder des Begehrens, die auf Erfolgsversprechen und Hedonismus beruhen und Frustration und Depression erzeugen. Im ersten Stock ist der Film „Helicon“ von Fito Conesa zu sehen. Er zeigt eine Blaskapelle, die am Ufer eines verschmutzten Sees steht. Die Musikerinnen und Musiker versuchen vergeblich, eine Reaktion der Natur zu provozieren. Es ist eine lebensfeindliche Umgebung, die Rache am Menschen nimmt. Die Musik hat kein Publikum, sie verhallt ungehört.

Der Künstler Antoni Hervás hat sich in seiner Arbeit mit seiner Heimatstadt Barcelona auseinandergesetzt und darin mit einer speziellen Facette: Er hat Gebilde aus Pappmaché und Karton geschaffen, auf denen in Mixed-Media-Technik die Geschichte des Varietés in den Theatern und auf den Volksbühnen der Avenida de el Paralelo erzählt wird. Seine Arbeit mit dem Titel „Under the firelight, the ash shines like glitter“ fragt nach den Erzählungen, die die Kultur einer Stadt ausmachen und wer deren Protagonisten sind.

Im Obergeschoss haben Petrit Halilaj und Álvaro Urbanos ein traumähnliches Szenario geschaffen: Zwei riesige Blumen beherrschen den Raum. Die beiden Skulpturen sind Teil einer Serie, die für den Palacio de Cristal in Madrid geschaffen wurden, wo die Künstler im Frühjahr 2020 heiraten wollten. Der Parcours ist hier am Ende: „Es ist die letzte Seite eines Buches“, sagt Kuratorin Ana Ara.

>> „Wie geht es jetzt weiter?“, Zwölf Erzählungen aktueller Kunst aus Spanien, 14. Oktober bis 29. Januar 2023, Frankfurter Kunstverein, geöffnet Dienstag bis Sonntag 11-19 Uhr, Donnerstag 11-21 Uhr, weitere Infos gibt es hier.
 
14. Oktober 2022, 12.41 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
Fotogalerie:
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